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04.01.2017 | 18:48

Sojabohnen geben auf 348,15 EUR/t nach

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Sojamarkt steht nach wie vor wegen gigantischer Ernteprognosen in Südamerika unter Druck, werden sich in den USA die Überhänge mehr als verdoppeln und verdirbt der hohe US-Dollar die Exportlaune in Chicago.
Sojabohnenpreis
(c) Lucky Dragon - fotolia.com

In Argentinien und Brasilien fällt ausreichend Regen, wobei in Argentinien der Regen die Aussaat behindert. Argentiniens Regierung will die Exportzölle auch auf Sojabohnen senken. Die Sojaexporte in den USA blieben eher moderat. So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 348,15 EUR/t (Freitag: 348,15 EUR/t).

In den USA trübte vor allem der hohe US-Dollar und das bevorstehende Neujahrsfest in China „Chinese New Year“ Ende Januar die Exportstimmung in Chicago ein, wobei gewöhnlich die Sojaexporte nach China regelmäßig einbrechen. Dabei konnten die Exporteure mit auch mit keinem guten Exportergebnis bei US-Sojabohnen aufwarten, erreichten die Exporte mit 979.239 t kein gutes Ergebnis im Vergleich zu den Vorwochen. Dabei liegen die US-Exporteure mit 86 % realisierter Maisexporte um 6 % über dem Fünf-Jahresmittel. China bestimmt nach wie vor das Exporttempo bei Sojabohnen, lagen deren Importe im November 2016 nach Zolldaten bei 7,8 Mio. t und soll China im WJ 2016/17 rund 86 Mio. t Sojabohnen importieren, gut  6,1 % mehr als im Vorjahr. Der Exportkurs bei Sojabohnen stimmt soweit in den USA optimistisch.

Aber der Druck aus Südamerika nimmt rasant zu, erreichten die Exporte bei Sojabohnen aus Brasilien im Dezember immerhin 1.005.765 t gegenüber gerade einmal 316.094 t noch im November, was bedeutet, China kauft mehr Bohnen aus Süd-amerika. Die Weltbilanz im Dezember zu Sojabohnen zeigte, dass der Sojahandel weltweit um 7 Mio. t auf 139,3 Mio. t ansteigen wird. Dabei werden Sojabohnenexporte 2016/17 der USA um 3 Mio. t auf 55,8 Mio. t und Brasiliens um 4 Mio. t auf 58,4 Mio. t zulegen, während die Exporte Argentiniens um 0,6 Mio. t auf 9,3 Mio. t sinken. China soll mit 86 Mio. t gut 3 Mio. t mehr Sojabohnen importieren als im Vorjahr.

In der EU-28 soll danach der Import aber nur um 0,9 Mio. t auf 13,8 Mio. t zurückfallen, wegen geringerer Verfügbarkeit anderer Ölsaaten wie Raps, wenngleich die zunehmende Präreferenz von Leguminosen (Futtererbsen) und anderen Eiweißträgern bleibt. Die Ankündigung der Regierung Argentiniens, den Exportzoll auf Sojabohnen von aktuell 30 % Monat für Monat um 0,5 % zu vermindern, so dass bis Ende 2019 daraus eine Senkung auf 18 % resultiert, macht den Anbau und Export von Sojabohnen in Argentinien sehr viel attraktiver.

Ein Problem könnten temporäre Produktionsstillegungen bei der Sojabohnenverarbeitung in China darstellen, müssen laut Handel wohl acht große Sojaverarbeiter wegen strengerer Umweltauflagen ihre Produktion vorübergehend drosseln oder sogar einstellen. Dies dürfte die Nachfrage nach Sojaschrot erhöhen und auch die Preise für Sojaschrot gegenüber Sojabohnen nach oben treiben.
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