Argentiniens Überschwemmungsprobleme scheinen sich zu relativieren. So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 369,25 EUR/t (Mittwoch: 367,50 EUR/t), der Maitermin bei 372,52 EUR/t (Mittwoch: 368,90 EUR/t). Im heutigen Verlauf ging es bei Sojabohnen aber wieder nach unten, machten die Spekulanten Kasse.
In den USA stiegen zunächst einmal die Sojaexporte wieder an, erreichten die Exporte an US-Sojabohnen mit 979.600 t gegenüber 348.900 t in der Vorvorwoche und 87.500 t zuvor ein besseres Ergebnis als in der Vorwoche. Rund 612.000 t gingen wieder nach China, nachdem in der Vorwoche Wartungsarbeiten acht große Sojaverarbeiter Chinas für eine schwache Exportentwicklung gesorgt hatten. Dabei drohen erneut Exporteinbrüche Ende Januar, beginnen dann die Feierlichkeiten „Chinese New Year“, wo China traditionell weniger Soja aus den USA bezieht.
Für Unterstützung in den USA sorgte zudem die vom
USDA um 1,5 Mio. t auf 117,2 Mio. t nach unten revidierte Prognose für die US-Sojaernte, steigen die Endbestände von 5,4 Mio. t im Vorjahr dadurch nur auf 11,4 Mio. t und nicht auf über 13 Mio. t, wie zuvor geschätzt wurde. Dabei geriet jedoch völlig in den Hintergrund, dass gleichzeitig Brasiliens Sojaernte von 102,0 Mio. t auf 104,0 Mio. t und Chinas Sojaernte von 12,5 Mio. t auf 12,9 Mio. t angehoben wurden, mit der Folge, dass China womöglich weniger Soja importiert und der Exportdruck Brasilien massiv zunimmt. Für Argentinien hingegen war eine geringere Produktionsschätzung des USDA erwartet worden, die blieb aber aus. Dafür senkte der Internationale Getreiderat (
IGC) in London seine Prognose für die Welt-Sojaernte um 2 Mio. t auf 334 Mio. nach unten, wobei die Überhänge sogar um 3 Mio. t verringert wurden, was dem Sojamarkt Auftrieb gab.
In Argentinien, wo wegen
Überschwemmungen in den Provinzen Rosario und Santa Fe bei 450.000-700.000 ha die nicht mehr rechtzeitige Bestellung von Sojabohnen drohte, scheint sich die Lage zu verbessern. In Argentinien beträgt die Sojabohnenfläche derzeit 19,3 Mio. ha und der Aussaatfortschritt liegt bei 99,1 %. Wieviel Hektar Anbaufläche der Regenflut zum Opfer gefallen sind, blieb zuletzt noch unklar. Bei den Wetterdiensten ist in den nächsten Tagen die Rede von einer leichten Entspannung der Situation. Offiziell liegen die Prognosen für die argentinische Sojabohnenernte unverändert bei 57 Mio. t, private Analysten erwarten dagegen kaum mehr als 52-55 Mio. t, die Börse Rosario erwartet 52,5 Mio. t.