Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.01.2017 | 18:26

Sojabohnen klettern auf 369,25 EUR/t

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Sojamarkt erhielt Auftrieb durch wieder gestiegene Sojaexporte in den USA, der Nachricht, dass China die Importzölle auf DDGS (Dried Destillers Grain) anheben will, was mehr US-Soja-Importe begünstigt und einer um 2 Mio. t niedrigeren Prognose des Internationalen Getreiderates (IGC) für Sojabohnen weltweit.
Sojabohnen Preisentwicklung
(c) Norman Chan - fotolia.com

Argentiniens Überschwemmungsprobleme scheinen sich zu relativieren. So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 369,25 EUR/t (Mittwoch: 367,50 EUR/t), der Maitermin bei 372,52 EUR/t (Mittwoch: 368,90 EUR/t). Im heutigen Verlauf ging es bei Sojabohnen aber wieder nach unten, machten die Spekulanten Kasse.

In den USA stiegen zunächst einmal die Sojaexporte wieder an, erreichten die Exporte an US-Sojabohnen mit 979.600 t gegenüber 348.900 t in der Vorvorwoche und 87.500 t zuvor ein besseres Ergebnis als in der Vorwoche. Rund 612.000 t gingen wieder nach China, nachdem in der Vorwoche Wartungsarbeiten acht große Sojaverarbeiter Chinas für eine schwache Exportentwicklung gesorgt hatten. Dabei drohen erneut Exporteinbrüche Ende Januar, beginnen dann die Feierlichkeiten „Chinese New Year“, wo China traditionell weniger Soja aus den USA bezieht.

Für Unterstützung in den USA sorgte zudem die vom USDA um 1,5 Mio. t auf 117,2 Mio. t nach unten revidierte Prognose für die US-Sojaernte, steigen die Endbestände von 5,4 Mio. t im Vorjahr dadurch nur auf 11,4 Mio. t und nicht auf über 13 Mio. t, wie zuvor geschätzt wurde. Dabei geriet jedoch völlig in den Hintergrund, dass gleichzeitig Brasiliens Sojaernte von 102,0 Mio. t auf 104,0 Mio. t und Chinas Sojaernte von 12,5 Mio. t auf 12,9 Mio. t angehoben wurden, mit der Folge, dass China womöglich weniger Soja importiert und der Exportdruck Brasilien massiv zunimmt. Für Argentinien hingegen war eine geringere Produktionsschätzung des USDA erwartet worden, die blieb aber aus. Dafür senkte der Internationale Getreiderat (IGC) in London seine Prognose für die Welt-Sojaernte um 2 Mio. t auf 334 Mio. nach unten, wobei die Überhänge sogar um 3 Mio. t verringert wurden, was dem Sojamarkt Auftrieb gab.

In Argentinien, wo wegen Überschwemmungen in den Provinzen Rosario und Santa Fe bei 450.000-700.000 ha die nicht mehr rechtzeitige Bestellung von Sojabohnen drohte, scheint sich die Lage zu verbessern. In Argentinien beträgt die Sojabohnenfläche derzeit 19,3 Mio. ha und der Aussaatfortschritt liegt bei 99,1 %. Wieviel Hektar Anbaufläche der Regenflut zum Opfer gefallen sind, blieb zuletzt noch unklar. Bei den Wetterdiensten ist in den nächsten Tagen die Rede von einer leichten Entspannung der Situation. Offiziell liegen die Prognosen für die argentinische Sojabohnenernte unverändert bei 57 Mio. t, private Analysten erwarten dagegen kaum mehr als 52-55 Mio. t, die Börse Rosario erwartet 52,5 Mio. t.
nur für MitgliederWeiterlesen nach kostenfreier Registrierung
  Weitere Artikel zum Thema

 CBoT-Sojafutures und Matif-Raps im Aufwind

 Sojabohnen: CBoT-Future erholt sich von Mehrjahrestief

 Sojabohnenpreis: Talfahrt setzt sich fort

 Sojabohnenkurs im Abwärtstrend

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger