So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 325,00 EUR/t (Freitag: 324,89 EUR/t). Dabei tendierten Sojabohnen zuletzt leicht fester. Bei US-Sojamehl lag der Fronttermin bei 321,07 EUR/t (Freitag: 319,58 EUR/t). Der Eurokurs fiel weiter auf 1,0619 USD/EUR.
In den USA hatte der neue WASDE-Report nur bedingt Auswirkungen auf den Sojamarkt. Dabei hob das
USDA seine Schätzung zur Welt-Sojabohnenernte von 340,8 auf knapp 346,0 Mio. t an, erhöhten sich dadurch gleichzeitig die globalen Überhänge von 82,8 Mio. t auf 87,4 Mio. t. Dabei setzte das USDA die Sojabohnenernte für Brasilien von 108,0 Mio. t im Vormonat auf 111,0 Mio. t und die für Argentinien von 55,5 Mio. t auf 56,0 Mio. t herauf.
Für schwächere Kurse in Chicago sorgte Regen im Sojagürtel der USA, wodurch die verzögerte Maisaussaat womöglich noch mehr Sojabohnen wegen des größeren Zeitfensters zur Aussaat kommen könnten. Der
IGC taxierte letzte Woche die US-Sojaernte 2017/18 bei Standarderträgen auf 114,0 Mio. t gegenüber 117,2 Mio. t im Vorjahr, was ein Minus von 2,7% bedeuten würde, obwohl die Anbaufläche um 7,3 % steigen soll. Der US-Handel erwartet daher unter normalen Wetterbedingungen vorerst eher eine US-Sojaernte 2017/18 von 117-121 Mio. t. Aber soweit ist es noch nicht.
Eher moderat war die Exportentwicklung bei US-Sojabohnen, erreichte diese letzte Woche mit gerade 482.000 t gegenüber 681.000 t in der Vorvorwoche und 738.200 t zuvor ein schwaches Ergebnis. Auch die Exportinspektion konnte nicht überzeugen, ist allerdings auch die Handelswoche wegen der Osterfeiertage deutlich verkürzt. Unterstützung kam jedoch über das Rohöl, wird bekanntlich Biodiesel in den USA überwiegend aus Sojaöl hergestellt. Der von US-Präsident Donald Trump letzte Woche angeordnete US-Luftanschlag in Syrien und die Entsendung eines US-Flugzeugträgers in das japanische Meer vor Nordkorea führte zu deutlichen Risikoaufschlägen bei den Rohöl-Notierungen. So zog der Rohölpreis um mehr als 1 % an, stieg der Junitermin heute Mittag für Brent um 1,2 % auf 56,36 USD/Barrel (Freitag: 55,71 USD/Barrel), der Maitermin für WTI um 1,7 % auf 53,49 USD/Barrel (Freitag: 52,59 USD/Barrel).
In Südamerika haben die Wettermärkte den Sojamarkt voll im Griff, trieben seit letzter Woche extreme Regenfälle in Argentinien den Sojabohnenpreis nach oben, kochten dort Erinnerungen an großflächige
Überschwemmungen des Vorjahres hoch, als im April 2016 ganze Landstriche unter Wasser standen und 3 Mio. ha Sojabohnen in den Fluten verdarben. So extrem wie im Vorjahr ist die Situation in Argentinien aber keineswegs, wurde der Start der Sojaernte dort aber erheblich verzögert, was bei Soja zu Qualitätsproblemen führen könnte. Noch gehen Analysten davon aus, dass die Niederschläge in Argentinien zwar den frühen Erntegebieten schaden, aber in späteren die Erträge aufgrund besserer Schotenbildung höher ausfallen könnten.
Brasiliens Sojaernte ist dagegen weit fortgeschritten, waren laut AgRural diese Woche 82 % der Sojaernte geborgen, gegenüber 76 % im Durchschnitt. Laut Analyst Safras e Mercado haben die Farmer dort aber nur 46 % der Bohnen verkauft, gegenüber 61 % im Vorjahr. Die brasilianischen Farmer spekulieren auf steigende Preise wegen der Ernteverzögerung in Argentinien, trotzt der Rekordernten in Südamerika. Denn das USDA setzte die Sojabohnenernte für Brasilien von 108,0 Mio. t noch im März auf 111,0 Mio. t im April hoch, auch die für Argentinien wurde von 55,5 Mio. t auf 56,0 Mio. t herauf gesetzt. Damit steigen die Exportverfügbarkeiten Brasiliens von 61,0 Mio. t auf nunmehr 61,9 Mio. t, die Argentiniens bleiben bei 9,0 Mio. t konstant.