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20.09.2017 | 17:16

Sojabohnenpreis bröckelt auf 296,76 EUR/t - gestartete Sojaernte in den USA drückt die Terminkurse

Stuttgart/Paris/Chicago - Die internationalen Sojamärkte kamen erneut Druck wegen der gestarteten Sojaernte und höheren Ernteerwartungen in den USA sowie dem Exportdruck Brasiliens. Jedoch sorgen die Wettermärkte in Südamerika für Spannung am Markt.
Sojabohnenpreis KW 37
(c) Lucky Dragon - fotolia.com

So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 296,76 EUR/t (Freitag: 301,11 EUR/t, für Januar mit einem Plus von 1,34 EUR/t bei 299,98 EUR/t und für März mit einem Minus von 3,78 EUR/t bei 302,73 EUR/t. Der Fronttermin für US-Sojamehl notierte bei 281,48 EUR/t (Freitag: 286,45 EUR/t), der Termin im Dezember fiel um 5,00 EUR/t auf 284,78 EUR/t und der für Januar um 4,74 EUR/t auf 286,25 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Vormittag bei 1,2007 USD/EUR. Dabei lagen die Preise des Handels für Sojaschrot (44/7) zuletzt für prompte Termin bei 272,00 EUR/t (Freitag: 272,00 EUR/t) FCO Hamburg.

In den USA startete die Sojaernte mit leichter Verzögerung in diesem Jahr, waren bis Anfang der Woche 4 % der US-Sojafläche geerntet, gegenüber 5 % im Fünf-Jahresmittel. Analyst Informa erhöhte seine Prognose zur US-Sojaernte aufgrund einer größeren Anbaufläche, was den Markt leicht nach unten zog. Dabei hatte das USDA die US-Sojaernte im letzten WASDE-Report bereits um 1,36 Mio. t auf 120,59 Mio. t nach korrigiert. Die Umfragen bei den Sojafarmer bestätigten bisher gute Erträge. Für Preisauftrieb bei Sojabohnen sorgte auch das gute Exportergebnis, erreichten die Exporte bei US-Sojabohnen letzte Woche mit 1.612.400 t gegenüber 1.523.000 t in der Vorvorwoche und 1.559.100 t zuvor ein gutes Ergebnis.

Positives gab es dazu aus China, erwartet die chinesische Nationale Abrechnungsstelle für Getreide und Öl Soja-Importe aus China in Höhe von 95 Mio. t, was einer Steigerung von 4 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr von 91 Mio. t gleich käme. Das USDA setzte zugleich die Export-prognose für US-Sojabohnen um 0,68 Mio. t auf 61,24 Mio. t nach oben. Unterstützend für den US-Sojamarkt wirkten auch die neuen Crush-Zahlen des US-Ölmühlenverbandes NOPA, wurden im August mit 142,4 Mio. bushel gegenüber von Analysten erwarteten 136 Mio. bushel deutlich mehr Sojabohnen verarbeitet und liegt die Jahresprognose bei 1.905 Mrd. bushel gegenüber bisher veranschlagten 1.895 Mrd. bushel.

Die aufgeheizte Lage wegen Erhebung von US-Strafzoll auf argentinischen Biodiesel kühlte etwas ab, soll es neue Verhandlungen zwischen den USA und Argentinien über die Importpreise von Biokraftstoffen geben. Laut US-Handelsministeriums werden derzeit 40 % des US-Biodieselverbrauchs von insgesamt 7,6 Mrd. Gallonen durch Imorte bedient, zwei Drittel davon liefert Argentinien. Durch den Wegfall der Biodiesel-importe könnte die US-Bio-Dieselerzeugung um 0,95 Mrd. Gallonen auf 1,9 Mrd. Gallonen ansteigen. Raps soll bekanntlich durch Soja substituiert werden.

In Südamerika sorgt wieder einmal das Wetter für Schlagzeilen. Extreme Nässe mit Überschwemmungen in Argentinien, grassierende Trockenheit in Zentral-Brasilien dämpfen die Erwartungen zur kommenden Sojaernte Südamerikas. In Brasilien kommt die Aussaat gut voran, wie stark aber sind die Verluste beim Feldaufgang durch zu trockene Böden?
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