Das sei aber keineswegs nur eine Generationenfrage, auch wenn ältere Menschen mit ihren Erfahrungen aus der Nachkriegszeit anders damit
umgingen: «Sie haben Hunger noch erlebt.
Nach der Wende kam es dazu, dass die Leute nach einer Mangelversorgung plötzlich in einer Warenfülle schwelgen konnten. Das war ein echter Lebensgewinn. Doch nun geht es darum klarzumachen, das Masse nicht automatisch Lebensqualität bedeutet.»
Nach den Worten Günthers geben die Deutschen im weltweiten Vergleich gemessen am Einkommen mit das wenigste Geld für
Lebensmittel aus.
Auch wegen der Abläufe im
Lebensmitteleinzelhandel gelange von dem, was produziert werde, am Ende nur die Hälfte auf den Teller: «Der Rest wird weggeschmissen. Das ist eine unglaubliche Verschwendung von Ressourcen. Es gibt immer noch bei vielen Menschen die Mentalität, wenn etwas wenig kostet, dann ist es auch nichts wert.»
Zugleich warnte Günther vor einer Fehlernährung. Vor allem
Übergewicht sei in Deutschland ein ernstzunehmendes Problem. Wichtig sei Aufklärung darüber, was gut für die Gesundheit sei und welche Folgen Fehlernährung habe.