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03.04.2017 | 09:50 | Agrarministerkonferenz 
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Agrarminister Habeck lobt verbesserte Sauenhaltung

Kiel / Hannover - Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die von den Ländern angestrebten besseren Haltungsbedingungen für Sauen als «großen Schritt hin zu mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung» gewürdigt.

Robert Habeck
(c) robert-habeck.de
«Wir lassen die Sau raus!» sagte Habeck am Freitag in Hannover. Dort hatten die Agrarminister der Länder zuvor einen laut Habeck «wegweisenden Beschluss»  gefällt.

«Zur Besamung werden Sauen derzeit wochenlang in Kastenständen fixiert, und nach der Geburt in Abferkelgittern. Dem wollen wir ein Ende bereiten», erläuterte der Minister laut Pressemitteilung seines Ministeriums in Kiel.

Die fachlichen Grundlagen für eine entsprechende Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung soll eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe zügig erarbeiten. Für neue Ställe sollen die Änderungen unmittelbar gelten, für Altställe soll es eine angemessene Übergangszeit geben.

«Das bedeutet ohne Frage eine große Änderung für die Landwirtschaft», sagte Habeck. Damit die Tierhalter diesen Weg hin zu einer tiergerechteren Sauenhaltung auch wirtschaftlich gehen können, sei eine Übergangszeit notwendig.

Das Oberverwaltungsgericht Magdeburg hatte kürzlich entschieden, dass die meisten derzeitigen Kastenstände, in denen Sauen 28 Tage zur Besamung gehalten werden, tierschutzwidrig sind.
dpa/lno
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kurri Altbauer 86 schrieb am 03.04.2017 17:05 Uhrzustimmen(32) widersprechen(20)
Wie nicht anders zu erwarten war, soll von den in Hannover anwesenden Ministern einen „wegweisenden Beschluss“ zur Verbesserung der Sauenhaltung gefasst worden sein. So lässt es Minister Habeck durch sein Ministerium verlauten. Hat er eigentlich schon mal stundenlang im Sauenstall gesessen, um den Sauen bei der Geburt zu helfen. Oft musste ich von Hand in den Geburtskanal eindringen, wenn mal ein Ferkel verkehrt lag. Ich habe seit 1945 selbst Sauen gehalten und weiß wovon ich rede. Da mitunter auch mal Sauen recht böse wurden, und Ferkel erdrückten, war die Umstellung auf die modernen Abferkelbuchten eine wesentliche Erleichterung. Für viel Geld und Arbeit wurden die alten Ställe umgebaut.
Wenn man sich heute auf ein Gerichtsurteil des Oberverwaltungsgericht Magdeburg beruft, ist das ja wohl so nicht richtig. Das Gericht hat lediglich die Haltung in zu engen Kastenständen in die Sauen nach dem Absetzen bis zu 28 beanstandet und nicht die Haltung der Ferkel führenden in den Stallungen. Wenn vor allem die grünen Minister sich hier profilieren wollen, sollten sie mal bedenken, wie viele Betriebe die Sauenhaltung inzwischen aufgeben haben. Wie viel Kapital wird da wieder vernichtet. Solche Herrschaften werde ich nicht, bei den anstehenden Wahlen, meine Stimme geben!!
Der Kanzlerkandidat der SPD wirbt mit dem Begriff Gerechtigkeit für sich. Als Altbauer frage ich mich immer wieder, was hat man den mit uns gemacht? 1950 konnte der Bauer mit dem Erlös von 1dt Weizen 19,3 Stunden einen Elektriker bezahlen. Heute reicht es nicht mal für eine halbe Stunde. Unser Nachwuchs ist nicht bereit, die Plackerei der Eltern weiter zu machen. Sie suchen in der Gewerblichen Wirtschaft ihre Zukunft. Dort gibt es eine geregelte Arbeitszeit, 2 mal Urlaub und was dort noch alles an Vergünstigungen geboten wird. Dies ständigen durch den Dreckziehen bleibt ihnen erspart.
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