Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
10.11.2013 | 12:34 | Agrarzuschuss-Kürzungen 
Diskutiere mit... 
   1   2

Bauern in Rheinland-Pfalz kommen mit blauem Auge davon

Mainz - Die deutschen Bauern kriegen ab nächstem Jahr weniger EU-Agrarzuschüsse.

Zukünftige Agrarsubventionen
(c) proplanta
Die Landwirte in Rheinland-Pfalz kommen nach Ansicht des Präsidenten des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd, Norbert Schindler, mit einem blauen Auge davon.

Das sagte er im dpa-Interview. Beim Streit über weniger Ersatzwald in waldreichen Gebieten nach der Rodung - etwa für Windräder - steht der CDU-Politiker zu Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne). Schindler, der auch Vizepräsident des Deutschen Bauernverbands ist, wendet sich gegen Kritik, die auch aus seiner Partei kommt.

Frage: Was kommt auf die Bauern in Rheinland-Pfalz angesichts der Kürzung der EU-Agrarzuschüsse und der Beschlüsse der Agrarminister zur Verteilung der 6,2 Milliarden Euro bundesweit pro Jahr zu?

Antwort: Mit einem blauen Auge sind wir weggekommen. Alle Bauern oder Bewirtschafter in Rheinland-Pfalz kriegen erstmal von ihren Prämien abgezogen. (...) Insgesamt hat Deutschland ja schon weniger Mittel bekommen. Aber was begrüßenswert ist aus der Sicht des Landes Rheinland-Pfalz ist, dass die Prämien insgesamt bundesweit angeglichen werden.

Frage: Ein Teil der Prämien - also der Brüsseler Direktzahlungen für Bauern - wird umgelenkt in Mittel zur ländlichen Entwicklung, das soll vor allem für Öko-Maßnahmen verwendet werden. Wie beurteilen Sie das?

Antwort: Es kann nicht sein, dass die 90 Prozent der konventionellen landwirtschaftlichen Betriebe und Flächen dann wieder ins Leere gucken. Da gibt es entschiedenen Widerstand. Das kann nicht sein, das ist nicht gerecht. Es geht nicht nur um Öko-Landbau, sondern es geht eigentlich darum, dass diese Gelder der Landwirtschaft insgesamt zugutekommen.

Frage: Was halten Sie von dem geplanten Grünland-Umbruchverbot, mit dem es nach dem Willen des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums nicht mehr möglich sein soll, Grünland in Ackerfläche umzuwandeln?

Antwort: Da habe ich wenig Leidenschaft. Ich kann zum Teil verstehen, wenn die Mais-Ausdehnung so weiter zunimmt, dass man eine Bremse einziehen will. In den letzten Jahren muss man ja auch feststellen, ist viel Grünland umgebrochen worden.

Frage: Sind die Pläne von Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) für ein Aus des Ersatzaufforstens von Wald nach der Rodung etwa für Windräder in waldreichen Gebieten aus Ihrer Sicht sinnvoll?

Antwort: Ich finde diesen Vorschlag von Frau Höfken absolut richtig, damit nicht wieder Renaturierung auf Acker- und Wiesenflächen vorgenommen wird. Wir verlieren wieder Ackerland. Die Flächenverluste sind pro Jahr in Rheinland-Pfalz pro Tag immerhin sechs bis acht Hektar. (...) Dass man jetzt Angst hat um die Existenz des Waldes, das ist Lächerlichkeit hoch drei. (dpa/lrs)
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
nietz schrieb am 10.11.2013 12:45 Uhrzustimmen(89) widersprechen(118)
Man sollte den Landwirten, die am wenigstens Giftmittel spritzen und dadurch einen höheren Aufwand haben, sowie Landwirte, die auf Gentechnik verzichten, eine deutlich höhere Prämie zahlen, als anderen Landwirten. Nachhaltigkeit ist wichtiger denn je. Das sollten auch endlich die Großen der Industrie anerkennen.
  Weitere Artikel zum Thema

 Özdemir will mehr Staatshilfe für Landwirte ermöglichen

 Landwirte sollen länger vereinfacht Staatshilfe bekommen

 Kanzlerrunde zur Landwirtschaft - Ringen um Entlastungen

 Die Zahl der Biohöfe wächst

 Niedersachsen droht Etappenziel beim Öko-Landbau zu verpassen

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte