(c) proplanta Die Landwirte in Rheinland-Pfalz kommen nach Ansicht des Präsidenten des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd, Norbert Schindler, mit einem blauen Auge davon.
Das sagte er im dpa-Interview. Beim Streit über weniger Ersatzwald in waldreichen Gebieten nach der Rodung - etwa für Windräder - steht der CDU-Politiker zu Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne). Schindler, der auch Vizepräsident des Deutschen Bauernverbands ist, wendet sich gegen Kritik, die auch aus seiner Partei kommt.
Frage: Was kommt auf die Bauern in Rheinland-Pfalz angesichts der Kürzung der EU-Agrarzuschüsse und der Beschlüsse der Agrarminister zur Verteilung der 6,2 Milliarden Euro bundesweit pro Jahr zu?
Antwort: Mit einem blauen Auge sind wir weggekommen. Alle Bauern oder Bewirtschafter in Rheinland-Pfalz kriegen erstmal von ihren Prämien abgezogen. (...) Insgesamt hat Deutschland ja schon weniger Mittel bekommen. Aber was begrüßenswert ist aus der Sicht des Landes Rheinland-Pfalz ist, dass die Prämien insgesamt bundesweit angeglichen werden.
Frage: Ein Teil der Prämien - also der Brüsseler Direktzahlungen für Bauern - wird umgelenkt in Mittel zur ländlichen Entwicklung, das soll vor allem für Öko-Maßnahmen verwendet werden. Wie beurteilen Sie das?
Antwort: Es kann nicht sein, dass die 90 Prozent der konventionellen landwirtschaftlichen Betriebe und Flächen dann wieder ins Leere gucken. Da gibt es entschiedenen Widerstand. Das kann nicht sein, das ist nicht gerecht. Es geht nicht nur um Öko-Landbau, sondern es geht eigentlich darum, dass diese Gelder der Landwirtschaft insgesamt zugutekommen.
Frage: Was halten Sie von dem geplanten Grünland-Umbruchverbot, mit dem es nach dem Willen des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums nicht mehr möglich sein soll, Grünland in Ackerfläche umzuwandeln?
Antwort: Da habe ich wenig Leidenschaft. Ich kann zum Teil verstehen, wenn die Mais-Ausdehnung so weiter zunimmt, dass man eine Bremse einziehen will. In den letzten Jahren muss man ja auch feststellen, ist viel Grünland umgebrochen worden.
Frage: Sind die Pläne von Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) für ein Aus des Ersatzaufforstens von Wald nach der Rodung etwa für Windräder in waldreichen Gebieten aus Ihrer Sicht sinnvoll?
Antwort: Ich finde diesen Vorschlag von Frau Höfken absolut richtig, damit nicht wieder Renaturierung auf Acker- und Wiesenflächen vorgenommen wird. Wir verlieren wieder Ackerland. Die Flächenverluste sind pro Jahr in Rheinland-Pfalz pro Tag immerhin sechs bis acht Hektar. (...) Dass man jetzt Angst hat um die Existenz des Waldes, das ist Lächerlichkeit hoch drei. (dpa/lrs)
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