Es brauche ein einheitliches, gestuftes Hitzewarnsystem, sagte
Habeck der Deutschen Presse-Agentur. «Es sollte ein bundesweites Beratungstelefon geben, Risikogruppen sollten besondere Beachtung finden.» In Gesundheitseinrichtungen sollten «Kühle Räume» eingerichtet werden. Ein 800 Millionen Euro schweres
Förderprogramm «Grüne Freiräume und Wasser für coole Städte» solle die Einrichtung von Grünflächen, Grün an Gebäuden und Frischluftschneisen fördern, für Schatten sorgen und öffentliche Wasserspender finanzieren.
«Die gegenwärtige Sommerhitze kommt nicht überraschend», sagte Habeck. «Solche Hitzewellen werden das neue Normal sein.» Gerade dieses Jahr mit schockierenden Berichten aus Sibirien und der Arktis zeige, dass die Klimakrise rasant an Geschwindigkeit zunehme. Die Hitze sei eine ernste Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung.
«Viele Menschen leiden körperlich, unter Schlaflosigkeit und Herz-Kreislauf-Beschwerden. Forschungen gehen von Tausenden von vorzeitig sterbenden Menschen aus - auch hier in Deutschland.»
Die Bundesregierung sei hier in der Pflicht, sagte Habeck. Sie solle sich ein Beispiel an Frankreich nehmen, wo bereits ein mehrstufiger Hitzeaktionsplan umgesetzt werde. Der Bund müsse eine Gesamtstrategie entwickeln, «die regional von den Landesregierungen und lokal von den Kommunen, den Gegebenheiten entsprechend, angepasst wird.»
Das
Bundesumweltministerium verwies am Montag auf Ratgeber der Uniklinik München, die sich unter anderem an ältere und schwächere Menschen richten und Tipps für Hitzewellen geben sowie Hinweise auf den Umgang mit der Hitze in Zeiten des erhöhten Infektionsschutzes.
Eine Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums sagte mit Blick auf die Lage der
Bauern, man habe noch keine Informationen darüber, dass es akute Wasserknappheit gebe. «Wir beobachten die Situation sehr genau, um dann bei Bedarf auch reagieren zu können.»