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22.09.2010 | 13:53 | Branntweinmonopol  

Brennereiwesen in Baden-Württemberg vereinigt Handwerkskunst und Landschaftspflege

Kappelrodeck / Nesselried - „Wir können nicht auf die Arbeit der Brennerinnen und Brenner verzichten. Die landwirtschaftlichen Brennereien vereinen die Handwerkskunst, feine Destillate herzustellen, mit der wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe der Landschaftspflege.

Branntweinmonopol
Damit dies auch in Zukunft so bleibt, müssen wir die wirtschaftlichen Perspektiven der Klein- und Obstbrennereien sichern. Deshalb brauchen wir dringend eine Verlängerung des Branntweinmonopols über das Jahr 2010 hinaus“, sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, am Dienstag (21. September 2010) anlässlich einer Veranstaltung mit Mitgliedern des Europäischen Parlaments in Kappelrodeck und Nesselried (beides Ortenaukreis).

Die Klein- und Obstbrennereien in Baden-Württemberg und insbesondere im Ortenaukreis hätten eine lange Tradition. „Nirgendwo ist die Dichte an Klein- und Obstbrennereien höher als in der Ortenau. Deshalb bietet sich diese Region besonders an, um die besonderen Leistungen der landwirtschaftlichen Brennereien zu veranschaulichen“, so Minister Köberle. Von den rund 23.000 Abfindungsbrennereien und 180.000 Stoffbesitzern im Land seien die meisten in der Ortenau zu Hause. Reichlich Kern- und Steinobst vor Ort hätten die Grundlage für das vielfältige Brennereiwesen in der Region gelegt.


Arbeit der Brennereien als wichtiger Bestandteil der heimischen Landwirtschaft

„Die Arbeit der Klein- und Obstbrennereien ist von zentraler Bedeutung für die heimische Landwirtschaft. Für die Betriebe sind die Einkünfte aus der Brennerei ein wesentlicher Beitrag zur Existenzsicherung, was auch die wirtschaftliche Struktur im Ländlichen Raum stärkt. Die erfolgreiche Verbindung von Ökologie und Ökonomie hat sich bewährt“, betonte Minister Köberle. Gerade beim Erhalt der europaweit einmaligen Kulturlandschaft Streuobstwiese komme den landwirtschaftlichen Brennereien eine besondere Bedeutung zu.


Sympathiekampagne Streuobst gestartet

„Streuobstbestände sind wertvoll für unsere Landschaft und eine Schatztruhe der Artenvielfalt. Das wollen wir wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. Dazu gehört auch die Wertschätzung gegenüber der Arbeit der Wiesenbesitzer“, sagte Köberle und verwies auf die Sympathiekampagne Streuobst des Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz.

Nähere Informationen zur Streuobstkampange finden Sie im Internet unter www.streuobstwiesen-bw.de.


Hintergrund: Vorschlag der EU-Kommission sieht letztmalige Verlängerung vor

Nachdem die EU-Kommission den Vorschlag zur Verlängerung des deutschen Branntweinmonopols angenommen hat, liegt es nun am europäischen Ministerrat und am Europäischen Parlament zuzustimmen. Der Vorschlag sieht eine letztmalige Verlängerung des Branntweinmonopols bis 2017 für Klein- und Obstbrennereien mit einer jährlichen Produktionshöchstmenge von 60 000 Hektoliter vor. Neben dem Vorsitzenden des Landwirtschaftsausschusses im Europäischen Parlament, MdEP Paolo de Castro, und der dafür zuständigen Berichterstatterin, MdEP Elisabeth Jeggle, waren zahlreiche Europaabgeordnete in den Ortenaukreis gekommen, um sich von Minister Rudolf Köberle über die besondere Bedeutung des Branntweinmonopols für die heimische Wirtschaft und den Landschaftserhalt informieren zu lassen. (PD)
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