Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
25.02.2021 | 04:58 | Meeresfrüchte 

Großbritannien fordert Import-Lockerungen von der EU

London - Großbritannien sieht die heimische Wirtschaft wenige Wochen nach Abschluss des Brexits durch Importstopps der EU für bestimmte Meeresfrüchte beschädigt.

Großbritannien
Brexit: Großbritannien ruft EU zu Lockerungen bei Importen auf. (c) proplanta
«Es gibt keine wissenschaftliche oder technische Rechtfertigung für die Europäische Kommission, den Import von lebenden Muscheln aus Gewässern der Klasse B zu verbieten», sagte eine Sprecherin des britischen Umweltministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Nach einer EU-Einteilung sind Gewässer der Klasse A die saubersten, darauf folgt die Kategorie B. Weichtiere aus Gewässern der Kategorie A können den Bestimmungen zufolge in die EU importiert werden, ohne vorher noch gereinigt zu werden. Die meisten britischen Gewässer gehören aber zur Klasse B.

Die EU unterbindet hingegen die Einfuhr von bestimmten Schalentieren - etwa der Kategorie B - aus dem Vereinigten Königreich, ebenso wie aus anderen Drittstaaten. Begründung ist, dass nach dem EU-Austritt Lebensmittelstandards und Überwachung abweichen könnten und diese Meeresfrüchte gesundheitlich besonders heikel seien. «Das wirkt sich schon jetzt auf Unternehmen aus und schädigt Märkte auf beiden Seiten des Kanals», sagte die britische Ministeriumssprecherin.

Man fordere dringend eine Lösung dieses Problems und habe die Kommission zu einem Treffen aufgefordert. Gleichzeitig sei man bereit, weitere Belege vorzulegen, die die Qualität der britischen Produkte untermauern würden. «Dabei müssen aber die existierenden hohen Standards und die Geschichte unseres Handels berücksichtigt werden», hieß es aus dem Ministerium.

Einem Bericht des «Telegraph» zufolge sollen in britischen Regierungskreisen als Reaktion bereits mögliche Beschränkungen für den Import von EU-Produkten nach Großbritannien diskutiert werden. Dafür gab es zunächst jedoch keine Bestätigung. Das Ministerium verwies stattdessen auf Regeln für den Import von EU-Produkten nach Großbritannien, die im Laufe des Jahres auslaufen könnten. Man werde diese stetig «überprüfen».

Anfang des Jahres hat Großbritannien den Binnenmarkt der EU endgültig verlassen. Zwar haben sich beide Seiten in ihrem mühsam vereinbarten Pakt prinzipiell auf zollfreien Handel geeinigt. Dennoch sind etliche neue Kontrollen und Formalitäten an den Grenzen notwendig, was viele Händler massiv belastet.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Brexit-Folgen verschärfen britische Arzneimittelknappheit

 Neue Brexit-Importgebühr verärgert britische Lebensmittelhändler

 Polen und Ukraine suchen Kompromiss für Agrarlieferungen

 Bauern fordern strengere Importvorgaben für ukrainische Lebensmittel

 Importstopp von russischem Getreide: Polen für europäische Lösung

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken