Dazu müsse sie angemessen finanziert werden, teilte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) am Freitag nach einem informellen Treffen mit europäischen Amtskollegen im französischen Chambord mit.
«Ideen einer Renationalisierung (...) erteilen wir eine klare Absage», resümierte Schmidt. London hatte angekündigt, nach einem Brexit
EU-Zahlungen, Zuschüsse und
Agrarsubventionen, die bisher aus Brüssel kommen, aus dem eigenen Budget zu übernehmen. Die Kosten werden dafür laut Sender BBC auf über fünf Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Die Briten hatten Ende Juni für einen EU-Austritt votiert. Bisher gibt es aber noch keine Verhandlungen dazu.
Riesige Summen des EU-Haushalts fließen immer noch in die Landwirtschaft. Im kommenden Jahr sollen laut Vorschlag der
EU-Kommission aus dem Gesamtetat von knapp 135 Milliarden Euro knapp 43 Milliarden Euro an Bauern ausgezahlt werden.
Die europäische Landwirtschaftspolitik müsse besser auf Krisen wie der im Milchsektor reagieren können, sagte Schmidt. Landwirte sollten nicht alleine Marktrisiken schultern müssen.
Bauernvertreter demonstrieren laut französischer Nachrichtenagentur AFP am Rande des Schlosses Chambord, wo das Treffen stattfand. «Unsere Landwirtschaft ist auf den Knien», beklagte der Chef der «Ländlichen Koordinierung», Bernard Lannes.