Dazu erklärt Martin Häusling, Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung:
"Die Europäische Lebensmittelbehörde
EFSA ist "die" europäische Behörde, wenn es um die
Lebensmittelsicherheit in Europa geht. Ob sie aber tatsächlich im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher in Europa handelt, darf absolut in Frage gestellt werden.
Diana Banati, die Vorsitzende des Verwaltungsrates der EFSA hat nebenbei eine führende Position beim ILSI (International Life Science Institut). Das ILSI gibt sich zwar selbst gerne als allgemeinnützig, ist aber tatsächlich eine - zwar verkappte, aber riesige - Lebensmittellobby. So vertritt ILSI
Monsanto,
Syngenta,
BASF, Dupont, Coca Cola,
Nestlé, Unilever, Groupe
Danone und viele andere.
Der Verwaltungsrat setzt sich zur Hälfte aus der Industrie und zur Hälfte aus Vertretern der so genannten "Nicht-Industrie-Mitglieder" - wie Frau Banati als Wissenschaftlerin - zusammen. Ihre Mitgliedschaft im Verwaltungsrat hat Frau Banati bis Vorgestern der Öffentlichkeit verschwiegen. Darüber hinaus hat sie ihre Position beim ILSI sehr viel geringer dargestellt, als dies tatsächlich der Fall ist. Sie deklariert sich als Mitglied im Ausschuss der wissenschaftlichen und beratenden Mitglieder.
Frau Banatis Angabe auf der Website der EFSA, das ILSI sei ein "öffentliches" Forschungsinstitut wurde ebenfalls erst Vorgestern in "privates Forschungsinstitut" geändert. Die Mutmaßung, dass die gestrige Pressekonferenz des grünen Europa-Abgeordneten José Bové im Parlament zum Thema "Banati" die EFSA zu Änderungen bewogen hat, ist naheliegend.
Die EFSA ist für die Risikobewertung und die Risikokommunikation in der EU zuständig. Dass eine Vielzahl der GVO-Prüfungen trotz massiver Kritik der Umweltverbände und Verbraucherinnen und Verbraucher positiv erfolgt, verwundert bei diesen dubiosen Verbindungen nicht." (PD)