Grüne kritisieren Klöckner: Zu wenig Treffen mit Umweltschützern?Berlin - Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) trifft sich aus Sicht der Grünen im Bundestag zu selten mit Ökobauern, Umweltschützern und zivilgesellschaftlichen Organisationen. |
Auf Anfrage der Grünen-Fraktion listete das Bundesagrarministerium 25 Treffen seit Klöckners Amtsantritt mit dem Bauernverband und der Wirtschaft auf, aber nur fünf Einzelgespräche mit Organisationen wie dem Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft oder der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Zuerst hatte der «Tagesspiegel» (Freitag) darüber berichtet. Dazu kamen zwölf Treffen in größerer Runde, an denen zum Beispiel auch Naturschutzverbände teilnahmen.
«Erst der Bauernverband, die Fleischindustrie und die großen Ernährungskonzerne und dann mit deutlichem Abstand die Umweltverbände und die ökologische Landwirtschaft», sagte Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer dem «Tagesspiegel». Klöckner stehe «für die alte Landwirtschaftspolitik: größere Ställe mit mehr Tierquälerei, mehr Pestizide und eine Konzentration der Erzeugung.»
Das Ministerium wies die Vorwürfe zurück. Es sei die Aufgabe von Ressortministern, sich mit entsprechenden Verbänden und Vertretern zu treffen, sagte der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel. «Sich fachlich miteinander auszutauschen, schließt auch ein, dass man sehr unterschiedliche Positionen hat.» Umgekehrt wäre es genauso absurd, dem Umweltministerium anzukreiden, es hätte sich zu viel mit Umwelt-, aber zu wenig mit Erzeugerverbänden getroffen.
Laut der Aufstellung hatten Vertreter des Bauernverbands drei Einzelgespräche mit der Ministerin. Einzelgespräche gab es auch mit den Firmen Bayer, Nestlé, Mars, Rewe und Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau. Die Verbraucherorganisation Foodwatch forderte, Klöckner und ihre Staatssekretäre sollten künftig standardmäßig alle Treffen mit Interessenvertretern veröffentlichen.
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