Ursache sind die massiven
Überschwemmungen und Vernässungen die große Teile Brandenburgs seit Juli betreffen.
Das Problem vernässter Wiesen und Felder gibt es derzeit fast flächendeckend. Insgesamt kann in Brandenburg nach derzeitiger Schätzung von etwa 100.000 bis 120.000 ha ausgegangen werden. Allein im Oderbruch sind seit Anfang August 50.000 ha betroffen. Bis jetzt sind dort Schäden von bis zu 40 Mio. € für die Ernteausfälle 2010 entstanden. Dies ist erst die Spitze des Eisberges. Es werden weitere Schäden folgen. Die Ernte ist an etlichen Stellen noch nicht einmal geborgen und nicht mehr zu retten. An die Herbstbestellung ist gar nicht zu denken. Die Böden werden nach Abzug des Wassers wieder bereinigt und hergerichtet werden müssen. Die Höhe der Folgeschäden und weiteren Ertragsausfälle sind daher noch nicht absehbar. In vielen betroffenen Betrieben ist bereits jetzt der Futtermangel für den Winter absehbar.
Wenn in der aktuellen Hochwassersituation gezielt Flächen überschwemmt werden, um die Menschen zu schützen und Schäden in den Dörfern gering zu halten, so ist das sicher notwendig und richtig! Es muss jedoch aber darüber gesprochen werden können, dass die Landwirte „Schäden in mehrfacher Millionenhöhe haben, um Andere vor Schäden zu schützen“. Felder und Wiesen sind kein wertloses Ödland, sondern Flächen auf denen gesunde Nahrungsmittel und Werte produziert werden.
Zusätzlich zur aktuellen Hochwassersituation kommen hausgemachte Probleme, die die Lage noch verschlimmern. Vielerorts sind die Grabensysteme 1. Ordnung vernachlässigt und in einem schlechten Zustand. Das Wasser kann hier nicht abfließen. Unter dem Deckmantel der Geldknappheit wurde eine „Renaturierung“ der Flächen (Zuwachsung) zielgerichtet in Kauf genommen. Dabei ist der Schutz von Menschen und deren Eigentum eine hoheitliche Aufgabe. Die Sicherung der Lebensgrundlage muss Vorrang vor Naturschutzträumen haben.
Die Landwirte und Kreisbauernverbände der betroffenen Regionen haben sich bereits im August mit konkreten Schadensmeldungen und praktikablen Vorschlägen an das LUA, das MIL und das MUGV gewandt und eine Lösung angemahnt. (LBV)