In die Biopatentrichtlinien der Europäischen Union müsse ein entsprechendes Verbot aufgenommen werden, sagte Verbandspräsident Gerd
Sonnleitner der Zeitung «Rheinpfalz am Sonntag» in Landau. Er forderte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse
Aigner (CSU) auf, sich dafür in Brüssel stark zu machen. Natürliche Ressourcen dürften nicht patentiert werden. «Ein Patent ist eindeutig ein Schutz für technische Entwicklungen», sagte Sonnleitner. Die freie Verfügbarkeit von genetischen Ressourcen dürfe nicht gefährdet werden.
Wegen der Herausforderungen an die Lebensmittelproduktion durch den
Klimawandel und die wachsende Weltbevölkerung sowie dem steigenden Bedarf an Bioenergie sei es erforderlich, dass die Bauern aus dem weltweiten Genpool schöpfen könnten. Ansonsten bestehe die Gefahr, «dass am Ende internationale Konzerne das Sagen in der Tier- und Pflanzenzucht haben», warnte der Bauernpräsident. Aus ethischen Gründen könne es keine «Eigentumsrechte an der Schöpfung» geben.
Am vergangenen Dienstag hatte die Große Beschwerdekammer des Europäischen Patentamtes (EPA) in München in einer Anhörung über zwei umstrittene Patente auf Brokkoli und Tomaten verhandelt. Ende des Jahres soll eine Entscheidung darüber fallen, ob sie zulässig sind oder verändert werden müssen. Vor dem EPA demonstrierten Hunderte gegen diese Biopatente. Auch Ministerin Aigner sprach sich entschieden gegen Patente auf Tiere und Pflanzen aus. (dpa)