«Hier muss etwas geschehen, damit wir auch in Zukunft überall in Deutschland sauberes Trinkwasser haben», sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, Martin Weyand, der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Freitag). Er begrüßte die Aufforderung der
EU-Kommission an die Bundesregierung, stärker gegen Nitrate im Wasser vorzugehen.
Brüssel hatte Berlin am Donnerstag mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof gedroht, sollte Deutschland nicht mehr gegen das Problem unternehmen. Gibt die Bundesregierung nicht innerhalb von zwei Monaten zufriedenstellende Antworten, so reicht die Kommission eine Vertragsverletzungsklage ein.
Weyand machte sich für eine umfassende Novellierung der
Düngeverordnung nach europäischen Vorgaben stark. Als Obergrenze forderte der Verband 170 Kilogramm Stickstoff pro Hektar. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft seien die Nitratkonzentrationen im Grundwasser deutlich gestiegen. Dieses müssten Versorger immer umfangreicher aufbereiten.
Zudem forderte der Verband die Bauern auf, die Umsetzung von EU-Vorgaben zu unterstützen. «Auch die landwirtschaftliche Produktion ist letztlich auf sauberes Wasser angewiesen», so Weyand. (dpa)