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19.01.2011 | 01:43 | Dioxin-Skandal 

Schindler fordert Entschädigung für Umsatzeinbußen der Landwirte aus Dioxinskandal

Mainz - Seit Bekanntwerden des Dioxinskandals befinden sich die Erzeugerpreise der betroffenen landwirtschaftlichen Produkte im freien Fall.

Entschädigungsfonds
(c) proplanta
Obwohl in Rheinland-Pfalz kein Erzeuger betroffen sei, hätten auch die heimischen Betriebe mit den drastischen Verlusten aus Umsatzeinbußen zu kämpfen, erläuterte der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e. V., Ökonomierat Norbert Schindler, MdB. Innerhalb weniger Tage sei beispielsweise der Erzeugerpreis für Schweinefleisch um rund 34 Euro je Schwein zurückgegangen. Die Betroffenen müssten hierfür unbedingt eine Entschädigung erhalten, so Schindler. Schließlich seien die Landwirte völlig unverschuldet durch kriminelle Machenschaften eines Futterfettherstellers von den Einbußen betroffen.

Es könne nicht sein, dass man die Landwirte nun mit ihrem Schaden - den diese in keiner Weise zu verantworten hätten - alleine lasse, so Schindler. Viele Schweine könnten derzeit durch den Einfuhrstopp für deutsches Schweinefleisch in China und Südkorea nicht vermarktet werden. Auch in Deutschland sei die Nachfrage nach Schweinefleisch in den letzten Tagen zurückgegangen, was ebenfalls zu Umsatzeinbußen führe. Dasselbe gelte für die heimischen Eierproduzenten. Auch diese hätten völlig unverschuldet mit Umsatzeinbrüchen zu kämpfen.

Angesichts der dramatischen Situation für die heimischen Schweinefleisch- und Eiererzeuger betonte BWV-Präsident Schindler, er erwarte neben einer Entschädigung für die durch Umsatzeinbußen betroffenen Landwirte eine lückenlose Aufklärung des Skandals. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Es könne und dürfe nicht hingenommen werden, dass die gesamte Landwirtschaft unter hohen Auflagen produziere und ständig kontrolliert werde, diese Kontrolldichte für die Futtermittelwirtschaft jedoch offenbar nicht umgesetzt werde. Was für die Landwirte gelte müsse auch für die vor- und nachgelagerten Bereiche gelten, so der Bauernpräsident. Schindler betonte, er unterstütze daher den Aktionsplan von Bundesministerin Ilse Aigner ausdrücklich. Gleichzeitig führe an einer angemessenen Entschädigung für die von Umsatzeinbußen betroffenen landwirtschaftlichen Erzeuger kein Weg vorbei, so BWV-Präsident Schindler abschließend. (bwv)
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