Ausgaben würden nicht zuverlässig verfolgt und ein Großteil des Geldes habe kaum positive Auswirkungen auf die
Artenvielfalt, sagte ein Vertreter des Rechnungshofes zu einem am Freitag veröffentlichten Bericht. In Europa seien Bestand und Vielfalt der Arten auf landwirtschaftlich genutzten Flächen seit vielen Jahren rückläufig, die
Agrarpolitik habe daran nichts geändert - obwohl die Biodiversitätsstrategie der Union das vorsehe.
Intensive Landwirtschaft bleibe die Hauptursache für den Verlust. Dabei könne die EU großen Einfluss auf die biologische Vielfalt nehmen, weil sie Umweltstandards festlege und die meisten Agrarausgaben der Mitgliedstaaten mitfinanziere, hieß es. Häufig würden die Möglichkeiten von Kommission und Mitgliedstaaten schlichtweg nicht ausgeschöpft.
In der sogenannten Biodiversitätsstrategie der EU für 2020 seien außerdem keine messbaren Zielvorgaben vereinbart, Fortschritte und Leistungen könnten so nur schwer gemessen werden, Ausgaben würden nicht ausreichend verfolgt und evaluiert. Die Prüfer forderten, die Unzulänglichkeiten in der Biodiversitätsstrategie 2030 zu vermeiden.
Die Umweltorganisation
WWF schloss sich der Kritik an und nannte die
Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Union stark verbesserungswürdig. «Der kürzlich vorgestellte Entwurf der neuen Biodiversitätsstrategie macht hier bereits Fortschritte gegenüber der alten Strategie», teilte der WWF mit. Entscheidend sei nun, ob die Ziele der neuen Strategie auch in die
GAP integriert würden. Die EU-Staaten und die
EU-Kommission hatten 2011 eine Strategie festgelegt, um das global vereinbarte Ziel zur Sicherung der biologischen Vielfalt umzusetzen.