Während sich Österreich bei einem Treffen von EU-Wirtschaftsministern am Mittwoch kritisch über die Kernenergie äußerte, sprach Ungarn davon, dass diese nicht ausgeschlossen, sondern vielmehr zu seiner Nutzung ermutigt werden solle.
Die Wirtschaftsministerin der Alpenrepublik, Margarete Schramböck, warnte vor den Folgen für kommende Generationen und sagte, es sei nicht angemessen, die
Atomenergie als umweltfreundlich einzustufen.
Zudem könne es nicht sein, dass Länder, die
Klimaziele ohne Atomstrom erreichten, genauso behandelt würden wie Länder, die Atomenergie nutzten. Österreichs Verfassung verbietet den Bau und die Inbetriebnahme von Atomkraftwerken zur Energieerzeugung. Ungarn betonte, das Recht eines EU-Landes, seinen eigenen Energiemix zu bestimmen, müsse respektiert werden.
Nach Ansicht Frankreichs ist es unmöglich, den Energiebedarf bis 2050 allein aus erneuerbaren Energien zu decken. Die Vertreterin des Landes sagte, man müsse auf bewährte Technologien setzen. Frankreich deckt traditionell einen hohen Anteil seines Energiebedarfs durch Kernspaltung.
Derzeit wird über das sogenannte Fit-for-55-Paket verhandelt. Dabei geht es darum, wie die EU ihr Ziel erreichen kann, bis 2050 klimaneutral zu werden. Teil der Debatte ist, welche Energieformen gefördert und wie Geld eingesetzt wird, um dieses Ziel zu erreichen.