Thüringens Agrarministerin fordert Mehreinnahmen der EU für MilchbauernErfurt - „In der Landwirtschaft weiß man erst am Ende – wenn die Ernte wirklich eingefahren ist – wie die Ergebnisse tatsächlich sind“, sagte gestern Landwirtschaftsministerin Birgit Keller auf der ‚Erntepressekonferenz 2015‘. |
(c) proplanta „Trotz der schlechten Erwartungen aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit liegt der Gesamtertrag beim Getreide mit rund 70 Dezitonnen je Hektar zwei Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Allerdings sind das auch fast zwölf Prozent weniger als im Rekordjahr 2014“, so Keller weiter.
Gemeinsam mit dem Präsidenten des Thüringer Bauernverbandes, Helmut Gumpert, präsentierte die Ministerin die diesjährigen Ernteergebnisse in der Agrargesellschaft Griesheim mbH in Ilmtal-Hammersfeld.
Das warme und trockene Wetter ermöglichte eine zügige Ernte. Dadurch konnte das Getreide auch mit geringer Kornfeuchte geerntet werden. Die Durchschnittsfeuchten bei allen Getreidepartien lagen unter dem Basiswert von 14 Prozent. Die Landwirte erhielten somit gut lagerfähige Ernteerträge, die ohne größeren Aufwand auch über einen längeren Zeitraum im Handel oder in betriebseigenen Lagerstätten eingelagert werden können.
„Sorge bereitet mir hingegen die angespannte Marktlage bei der Milch“, betonte die Landwirtschaftsministerin. „Der Bund muss heute seine bisher sehr marktliberale Position auf dem Sonderagrarrat in Brüssel aufgeben. Die 900 Millionen Euro zusätzlicher Einnahmen der EU aus den Strafzahlungen der Milchbauern sollten für Lösungen der Milchmarktkrise bereitstehen.
Ein Teil könnte als Soforthilfe für die Milchtierhalter genutzt werden. Wir sollten die Mittel allerdings nicht nur für kurzfristige Maßnahmen verwenden, sondern vor allem in strukturelle und langfristige Lösungen investieren.“ (tmil)
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