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21.04.2022 | 17:26 | Präsidentschaftswahlen 2022 

Wahlen in Frankreich: Landwirtschaftsverbände tendieren zu Macron

Paris - In Frankreich kann die rechtsextreme Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen nicht mit Unterstützung durch die Landwirtschaftsverbände rechnen.

Präsidentschaftswahlen Frankreich
(c) proplanta
Das ist im Vorfeld des zweiten Wahlgangs deutlich geworden, bei dem sich die Franzosen am kommenden Sonntag zwischen Le Pen und Amtsinhaber Emmanuel Macron entscheiden müssen.

Die Präsidentin des französischen Bauernverbandes (FNSEA), Christiane Lambert, erinnerte in einem internen Rundschreiben daran, dass der Verband satzungsgemäß unpolitisch sei und nur die Empfehlung ausspreche, sich an der Wahl zu beteiligen. Zugleich plädierte Lambert allerdings für ein „stärkeres Europa“ und warnte vor einer „auf Grundlage von übersteigerten nationalen Visionen“ zerstrittenen Staatengemeinschaft.

An die Landwirte appellierte die FNSEA-Präsidentin, unbedingt ihre Stimme abzugeben. Es gelte, die persönlichen Anliegen geltend zu machen und die Zukunft mit zu gestalten. „Diese Wahl ist für unser Land von größter Bedeutung“, unterstrich Lambert. Die heimische Landwirtschaft müsse sich in ein vereintes und starkes Europa einfügen, das nicht den Rückwärtsgang einlege, um Eigeninteressen und nationalen Politiken wieder Vorrang einzuräumen. Die Landwirte müssten sich auf eine EU verlassen können, die nachhaltiges Wachstum in den Mittelpunkt stelle und die Landwirtschaft vor Wettbewerbsverzerrungen schütze.

Auch bei den übrigen Branchenorganisationen kann Le Pen nicht auf Unterstützung hoffen. Während der kleinere Landwirtschaftsverband Coordination Rurale (CR) die gesamte Wahl nicht kommentiert hat, appellierte die kleinbäuerlich orientierte Confédération Paysanne (Conf‘) an ihre Mitglieder, nicht für Le Pen zu stimmen. Die rechtsextreme Politik sei mit den humanistischen Werten des Verbandes nicht vereinbar und werde den sozialen und ökologischen Fortschritt ausbremsen. Der Verband der Familienunternehmen (MODEF) rief dazu auf, Macrons Konkurrentin zu blockieren.

Auch zahlreiche Nichtregierungsorganisationen, darunter Greenpeace, positionierten sich gegen Le Pen. Zwar habe Macron bei Umweltfragen und sozialen Themen zahlreiche Wahlversprechen gebrochen, jedoch dürfe nicht über die „fremdenfeindliche, rückwärtsgewandte und auf Abschottung basierende“ Politik Le Pens hinweggesehen werden.
AgE
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