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28.05.2023 | 11:19 | Getreideüberschuss 

Warschau forciert den Export von Getreide

Warschau - Die polnische Regierung setzt derzeit alles daran, das Problem des Getreideüberschusses im Land zu lösen.

Getreidehandel
Landwirte sollen eingelagerte Ware schneller auf den Markt bringen - Noch bis zu 2,5 Millionen Tonnen auf Lager - Zuschuss für den Verkauf verdoppelt - Kapazitäten für Export sowie Logistik und Transport werden verbessert - Umschlagskapazität der polnischen Seehäfen für Getreide und andere Agrargüter bei etwa 1 Million Tonnen pro Monat. (c) proplanta
Zum einen kümmert sie sich um eine Verbesserung der Export-, Logistik- und Transportkapazitäten; zum anderen hat sie die Subventionen für die Landwirte erhöht, damit diese ihr eingelagertes Getreide schneller verkaufen und die Lager für die kommende Ernte vorbereiten.

Nach Angaben von Landwirtschaftsminister Robert Telus wird seit dem 15. Mai der Verkauf von Weizen mit rund von 3.025 Zl (670,34 Euro) pro Hektar erreicht bezuschusst. Das entspreche rund 550 Zl (122 Euro) pro Tonne und sei ein historisch hohes Niveau. Die zuvor seit dem 1. Dezember 2022 geltende Subvention sei damit nahezu verdoppelt worden.

Laut Telus wurden auch die Bestimmungen für die Inanspruchnahme der Zahlungen geändert. Künftig stehe die Subvention für die ersten 300 ha eines Betriebes zur Verfügung, unabhängig von dessen Größe. Gleiches gelte für den Zuschuss zum Kauf von Düngemitteln. „Es gibt kein Problem mit dem Verkauf von Getreide ins Ausland oder der Verladung in den Häfen, aber es gibt ein Problem mit dem Verkauf durch die Landwirte“, sagte Telus bei einem Besuch der Lagerhäuser von Elewarr.

Vielmehr bestehe das Problem darin, die Landwirte zu ermutigen, zu sinkenden Weltmarktpreisen zu verkaufen. Allerdings sei bereits eine Zunahme des Verkehrs an den Ankaufsstellen zu beobachten, hob der Minister hervor. Ihm zufolge haben die Landwirte bereits rund 40 % des Getreides verkauft. Schätzungen zufolge seien aber noch immer 2 Mio t bis 2,5 Mio t Getreide auf Lager.

Zinsgünstige Darlehen für Landwirte



Zur weiteren Unterstützung der heimischen Landwirtschaft hatte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bereits in der vorvergangenen Woche ein Gesetz unterzeichnet, dass die Erhöhung der Rückerstattung der in landwirtschaftlichen Kraftstoffen enthaltenen Verbrauchssteuer auf 2 Zl (0,44 Euro) pro Liter vorsieht, außerdem Erleichterungen beim Bau von Silos und Lagerhäusern. Darüber hinaus werden den Landwirten besonders zinsgünstige Darlehen angeboten.

Morawiecki informierte sich am Montag voriger Woche (22.5.) im Hafen von Gdynia über die aktuelle Situation. Dort befindet sich Polens größtes Schüttgutterminal mit einer Kapazität von bis zu 300.000 t pro Monat. Dem Ministerpräsidenten zufolge beträgt die Umschlagskapazität der polnischen Seehäfen für Getreide und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse mittlerweile etwa 1 Mio t pro Monat.

„Die Sicherung der Getreideexportkapazitäten ist auf dem heutigen Agrarmarkt von entscheidender Bedeutung“, betonte Morawiecki. Es gelte nun, gemeinsam mit den Landwirten sicherzustellen, dass das Getreide in ausreichenden Mengen ausgeführt werde. „Heute sind die Export- und Kaufmöglichkeiten gesichert, und auch der Preis für die Landwirte ist rentabel“, so der Regierungschef.

Umrechnungskurs: 1 Zl = 0,2134 Euro
AgE
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