Damit ist auch die Chance vertan, spürbare Vereinfachungen und eine Entbürokratisierung des internationalen Handels zu erreichen, heißt es beim DBV.
Bei der Bali-Konferenz der
WTO seien auch spezielle Fragen zum Agrarhandel für Entwicklungsländer in den Mittelpunkt gerückt. Eine besondere Rolle nehme dabei Indien ein, das auf einem dauerhaften staatlichen Aufkaufprogramm von Nahrungsmitteln bestehe.
Aus staatlichen Lagern sollen Grundnahrungsmittel zu verbilligten Preisen an Bedürftige abgegeben werden. Kritiker sehen darin eine handelsverzerrende Agrarpreisstützung, weil Indien die Nahrungsmittel zu Preisen aufkaufen will, die über den Weltmarktpreisen liegen.
Der DBV, der zusammen mit einer Delegation des europäischen Bauernverbandes COPA vor Ort ist, berichtet, dass viele Entwicklungsländer von der Position Indiens bereits abgerückt sind. Trotzdem dürfte die indische Position zu einer Blockade bei der WTO-Ministerkonferenz führen.
COPA-Vertreter haben in Bali vielfach auf die Bedeutung eines multilateralen Handelssystems zum Vorteil aller Beteiligten auch für die Schwellen- und Entwicklungsländer hingewiesen, berichtet der
DBV weiter. Dies würde eine bessere ökonomische Balance zwischen Ländern und Wirtschaftsbereichen sichern. Ein Scheitern in Bali würde letztlich die Dynamik bei den bilateralen Handelsabkommen, also nur Verträge zwischen einzelnen Staaten, befördern, erklärt der DBV. (dbv)