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23.03.2010 | 13:38 | Europapolitik  

Wlodkowski: Lissabon-Strategie - Landwirtschaft als Problemlöser

Wien - "Die europäische Landwirtschaft kann auf die großen Herausforderungen, wie Klimawandel, Energie- und Rohstoffknappheit oder Beschäftigung, die geeigneten Antworten geben.

Wlodkowski: Lissabon-Strategie - Landwirtschaft als Problemlöser
Vor allem der Bereich nachwachsende Rohstoffe und biogene Energie sichert und schafft zehntausende Arbeitsplätze, gibt einer zukunftsorientierten Technologie effektive Marktchancen, eröffnet zusätzliche Möglichkeiten für Forschung und Entwicklung, verringert die negativen Folgen des Klimawandels, stärkt nachhaltig die Wirtschaft - auch in den peripheren ländlichen Regionen - und schafft Wertschöpfung in Europa. Dazu ist es aber unabdinglich, dass die Gemeinsame Agrarpolitik auch in der kommenden Finanzplanungsperiode der Europäischen Union von 2014 bis 2020 vorrangiger EU-Politikbereich bleibt", erklärte Gerhard Wlodkowski, Präsident der LK Österreich, am Montag, den 22.03.,  im Rahmen der Sozialpartner-Veranstaltung zum Thema "EU 2020 - Die Zukunft der Lissabon-Strategie" in Wien.


EU-Parlamentarier pro Landwirtschaft

"Auch das Europäische Parlament hat die bedeutende Rolle des Agrarbereichs bei der Umsetzung der EU-Lissabon-Strategie erkannt. In einer Entschließung vom 10.03.2010 bedauern die Mitglieder des Parlaments, 'dass der landwirtschaftliche Sektor in den ursprünglichen Vorschlägen für die EU-2020-Strategie ungeachtet des Potenzials der Landwirtschaft, die größten Herausforderungen zu meistern, nicht erwähnt wird'. Das Parlament zeigt sich davon überzeugt, 'dass die Land- und Forstwirtschaft mit dem richtigen Regelungsrahmen und angemessenen Haushaltsmitteln eine wichtige Rolle bei der europäischen Gesamtstrategie zur Erreichung des wirtschaftlichen Wiederaufschwungs und der Klimaziele spielt und gleichzeitig einen Beitrag zur europa- und weltweiten Ernährungssicherheit, zu Wachstum und zur Schaffung von Arbeitsplätzen leisten kann", informierte Wlodkowski über die Ausführungen der Europa-Parlamentarier und ergänzte: "Die gemeinsame Veranstaltung der österreichischen Sozialpartner muss für die Europäische Kommission ein Signal sein, die Rolle der Landwirtschaft bei der Umsetzung der Lissabon-Strategie ernst zu nehmen und in den Planungen zu berücksichtigen."


Mehrfachnutzen: Grüne Rohstoffe und Energie

"Nachwachsende Rohstoffe und biogene Energieträger können in Österreich und Europa ohne die geringste Einschränkung der Nahrungs- und Futtermittel-Erzeugung von der Landwirtschaft nachhaltig zur Verfügung gestellt werden, was, wie beispielsweise die Ökotreibstoffe zeigen, einen Mehrfachnutzen erzeugt: Ein geringerer Import von fossiler Energie spart Devisen, stoppt den Kaufkraftabfluss und stabilisiert die Versorgungssicherheit. Damit verbunden sind ein hoher Nutzen für Klimaschutz, neue Aufträge für Anlagenbauer, was sowohl Forschung und Entwicklung als auch der Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen neue Impulse gibt und eine Reduktion des Imports von Eiweißfuttermitteln. Denn mit Biosprit wird - quasi als Nebenprodukt - gleichzeitig hochwertiges gentechnikfreies Eiweißfutter erzeugt. Schließlich eröffnen biogene Rohstoffe und Energie auch neue Märkte für die Landwirtschaft, was diese als Motor für die Wirtschaft des gesamten ländlichen Raumes festigt", so Wlodkowski weiter.


Zehntausende "Green Jobs"

"Die grüne Energie schafft grüne Arbeitsplätze. Eine breit angelegte Studie des europäischen Instituts EurObserver zeigt, dass durch erneuerbare Energietechnologien 660.000 Arbeitsplätze als direkter Beschäftigungseffekt geschaffen beziehungsweise abgesichert worden sind. Davon entfielen mehr als 42% auf biogene Energieträger. Untersucht wurden die direkten Beschäftigungseffekte der erneuerbaren Energietechnologien in 14 EU-Ländern im Jahr 2008. Aber auch für Österreich gelten ähnliche Zahlen. So belegt eine Studie der TU Wien für das Jahr 2008 etwa 38.000 Arbeitsplätze im Bereich erneuerbare Energietechnologien. 60% davon wurden durch biogene Energieträger geschaffen. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die besonders langfristig wirksamen Betriebseffekte zu 85% durch die Biomasse gesichert werden. Gerade in der Wirtschaftskrise sind die nachhaltigen Beschäftigungseffekte der Bioenergie besonders wichtig. Biomasse schafft also nicht nur in der Investitionsphase wertvolle Arbeitsplätze, sondern über die gesamte Betriebsdauer der Anlagen", hob Wlodkowski die dauerhaft positiven Effekte grüner Rohstoffe und grüner Energie für die Arbeitsplätze hervor.


Gemeinsam Ziele erreichen

"Nun gilt es, alle Kräfte zu bündeln und in jedem Bereich die Chancen optimal auszuschöpfen: Die EU ist dabei aufgefordert, der Landwirtschaft weiterhin Priorität einzuräumen und ihr so die Möglichkeiten zu geben, ihren vielfältigen Beitrag zur Umsetzung der Lissabon-Strategie zu leisten. Die Bundesregierung muss bei der Implementierung der erst kürzlich präsentierten Energiestrategie die notwendigen Weichen stellen. Schließlich gilt es, zügig alle Technologien weiterentwickeln, von Biogas über feste Biomasse, Windkraft bis hin zur Wasserkraft, um das gute Image Österreichs als internationaler Vorreiter bei der Umwelttechnik auch nützen zu können", hielt Wlodkowski fest. (ots)
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