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Illegale Schlachthof-Geschäfte
Das Düsseldorfer Landgericht hat schon Ende 2010 die Zustände in deutschen Schlachthöfen angeprangert: «Der Umfang illegaler Tätigkeiten und deren Selbstverständlichkeit sind erschreckend. Das Gewerbe scheint von diesen Straftaten durchdrungen zu sein», sagte Richterin Brigitte Koppenhöfer, als das Gericht acht Angeklagte aus dem Gewerbe zu Freiheitsstrafen bis fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilte.
Eine ganze Firmengruppe sei als «System zur Verschleierung von Beschäftigungsverhältnissen und zur Umgehung von Sozialabgaben und Steuern geschaffen» worden. Die Verantwortlichen hätten davon «in Saus und Braus» gelebt. Rund 1.000 rumänische Leiharbeiter hatten dafür schuften müssen. Die 900 Seiten starke Anklageschrift hatte 1.200 Einzeltaten aufgezählt.
Neben der systematischen Schwarzarbeit hatten die Arbeiter-Verleiher auch ein Umsatzsteuer-Karussell betrieben: Sie kassierten Vorsteuer-Erstattung und stellten die Arbeiten so oft einem jeweils anderen Unternehmen in Rechnung, dass das Finanzamt nicht merkte, das am Ende niemand Steuern abführte. Um die Prüfer ins Leere laufen zu lassen, wurde eines der Unternehmen aus der Kette im richtigen Zeitpunkt in die Pleite geschickt. (dpa)