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03.02.2022 | 06:00 | Rapsmarkt 

Agrarmarkt aktuell: Rapspreise ziehen an

Schwäbisch Gmünd - Die Welt-Rapsbilanz 2020/21 fiel nach Angaben des USDA zum zweiten Mal in Folge defizitär aus. Laut Januarschätzung 2021 stand einer Erzeugung von 73,2 Mio. t ein Verbrauch von 74,1 Mio. t gegenüber.

Rapsmarkt 2022
(c) proplanta
Der Endbestand zum 30.06.2021 fiel auf 6,0 Mio. t (Vj. 7,8). Für 2021/22 musste das USDA seine optimistischen Schätzungen vom Sommer 2021 deutlich nach unten korrigieren.

War man im Mai noch von einer ausgeglichenen Bilanz ausgegangen, so zeichnet sich schon seit Monaten eine stark defizitäre Bilanz mit einer Erzeugung von 69,3 Mio. t bei einem Verbrauch von 71,4 Mio. t ab (Januarschätzung). Vor allen der trockenheitsbedingt katastrophale Einbruch der Canolaernte in Kanada prägt die Bilanz.

Die kanadische Rapsernte musste von 20 Mio. t auf inzwischen nur noch 12,6 Mio. t korrigiert werden. In der EU-27 soll die Rapsernte 2021 nach den Januarzahlen der Kommission mit 17,04 Mio. t etwas besser ausfallen (Vj. 16,7). Auch wenn die Rapsernte in anderen Regionen der Welt weitgehend befriedigend ausfiel, und für Australien sogar eine Rekordernte von 5,5 Mio. t auf dem Plan steht, führte die defizitäre Bilanz zu Höhenflügen der Rapskurse und -preise.

Der Entwicklung der fundamentalen Daten entsprechend nahmen die Erzeugerpreise für Raps eine kaum überraschende Entwicklung. 2020 nach der Ernte bei 36 €/dt gestartet, legte Raps aufgrund der defizitären Bilanz bis ins 2. Quartal 2021 auf gut 52 - 53 €/dt zu.

Die Hoffnungen auf die Ernte 2021 brachten nur kurzfristig eine Entlastung, die Raps-Erzeugerpreise fielen nur kurz unter die 50 €/dt-Marke. Die wiederholt knappe Bilanz 2021/22 ließ sowohl die Börsenkurse als auch die Erzeugerpreise erneut anziehen. Aktuell werden in KW 4 Preise um 72 €/dt im Süden besprochen. Wer noch alte Ware hat sollte ans Verkaufen denken. Darüber hinaus sollte darüber nachgedacht werden, Teilmengen der neuen Ernte durch Kontrakte abzusichern.

Terminmarkt Raps



Die Rapsnotierungen in Paris legten in der Saison 2020/21 einen so vom Markt nicht erwarteten Höhenflug hin. Gestartet in der Ernte 2020 mit Kursen um 370 €/t für den vorderen Termin notierte Raps Ende April 2021 bei über 600 €/t. In der Spitze erreichte der MAI21 kurzzeitig sogar ein Allzeithoch um 680 €/t. Zu Erntebeginn machte sich die Hoffnung auf eine gute Ernte in D und der EU-27, aber auch die vom USDA als ausgeglichen prognostizierte Weltbilanz im Markt bemerkbar.

Der vordere Termin AUG21 fiel Anfang Juli auf 480 €/t, schnell wurde aber klar, dass eine ausgeprägte Trockenheit in Kanada die Hoffnungen auf ein entspanntes Rapsjahr trüben würde. Ab Ende Juli kannten die Rapskurse in Paris nur noch den Weg nach oben. In der Spitze notierte der FEB22 Anfang Januar über 800 €/t. Aktuell bewegt sich der FEB22 nach einer leichten Konsolidierungsphase bei 740 - 750 €/t.

Ängste um eine militärische Eskalation der Ukrainekrise, aber auch eine gute australische Rapsernte verleihen den Kursen derzeit unberechenbare Auf- und Ab-Impulse. Schwache Nachrichten aus dem Sojasektor stützen den Ölsaatensektor zusätzlich.
LEL Schwäbisch Gmünd
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