Futtergerste
Die Nennungen der Erzeugerpreise für
Futtergerste liegen mit 16,80 €/dt ca. 3 €/dt über dem Niveau vor und während der Ernte. Aufgrund der trockenheitsbedingt vergleichsweise schwachen Ernte konnten sich die
Gerstenpreise deutlich befestigen. Allerdings ist in den letzten Wochen ein Seitwärtstrend zu beobachten.
Es wird davon ausgegangen, dass ein weiterer Anstieg durch den immer noch ordentlich versorgten
Weltmarkt für Getreide begrenzt wird. In der EU wurde 2018 mit 56,4 Mio. t eine deutlich unterdurchschnittliche
Gerstenernte eingefahren. Schlechter war die Ernte zuletzt nur 2012/13.
Für Deutschland taxiert der
DRV in seiner sechsten Schätzung den Wintergerstenanbau mit 1,218 Mio.ha (Vj. 1,227) und einer erwarteten
Erntemenge von nur 7,39 Mio. t deutlich unter dem Vorjahr (9,02). Damit dürfte auch die verfügbare Gesamtmenge an
Futterweizen und -gerste in Deutschland deutlich unter dem Vorjahr liegen.
Brotweizen
Weltweit wird die
Weizenernte 2018/19 auf 733 Mio. t geschätzt (Vj. 758,3). Bei einem Verbrauch von 743,8 Mio. t werden damit die Endbestände zum 30.6.2019 voraussichtlich auf 261 Mio. t (stock-to-use-ratio: 35,1 %) sinken. In der EU-28 taxierte die Kommission die Weizenernte 2018 in ihrer Septemberschätzung auf 137,3 Mio. t, das sind 14 Mio. t weniger als im Vorjahr.
In Deutschland soll 2018 19,3 Mio. t Weizen gedroschen worden sein (Vj. 24,48). Dass die Ernte 2018 in Deutschland so schwach ausfiel ist zum einen den ungünstigen Aussaatbedingungen (Nässe) im Herbst 2017 geschuldet.
Viel gravierender jedoch wirkten sich die anhaltende Trockenheit im Norden und Osten des Landes auf die Weizenernte aus. Witterungsbedingungen, die regional als
Dürre bezeichnet werden konnten, haben die Ernteerträge stark in Mitleidenschaft gezogen.
Die Brotweizenpreise zeigen sich ganz im Gegensatz zum üblichen Abwärtstrend in der Ernte eher fester. Brotweizen konnte in den letzten Wochen auf 17,50 €/dt zulegen. Die Prämien für
Qualitätsweizen bewegen sich im gewohnten Umfeld. A-Weizen erzielt Prämien um 0,50 €/dt, E-Weizen um 1,20 bis 2 €/dt.
Terminmarkt Weizen
Der Frontmonat Dez18 in Paris zeigte in den zurückliegenden 4 Wochen einen Seitwärtstrend zwischen 196 und 204 €/t. Damit war die Spitze mit 216,50 €/t Anfang August nicht zu halten. Nach 5 Jahren deutlich positiver Welt-Weizenbilanzen wird für 2018/19 eine leicht defizitäre Bilanz gesehen. Insbesondere die europäische Ernte lag deutlich unter den Vorjahresniveau.
In Summe konnten weltweit normale bis gute Weizenernten eingefahren werden, mit Ausnahme der Ernte in der EU. Insofern begrenzt die noch ordentliche Situation am Welt-Weizenmarkt, insbesondere aber die umfangreichen Exporte am Schwarzen Meer, derzeit einen Anstieg der Weizenkurse.
Auch die leichte Stabilisierung des Euro lässt den Kursen nur wenig Spielraum nach oben. In der EU wird aufgrund der engeren
Versorgung mit geringeren Exporten gerechnet als noch im Frühjahr prognostiziert. In Chicago tendiert der Dezemberweizen zwischen 500 und 520 US-Cent/bushel derzeit ebenfalls seitwärts.
Braugerste
Die Sommergerstenernte brachte im Durchschnitt schwächere Ernteerträge (-10/-20 %), gute bis leicht erhöhte Eiweißwerte und ein Vollgerstenanteil von 88 - 92 %. Die Versorgung in der EU stellt sich mit einer Ernte von 56,4 Mio. t (Vorjahr: 58,8) deutlich enger dar, als in den Vorjahren. Aus dem Norden, v.a. aus Dänemark, wird deutlich weniger
Braugerste erwartet, wohingegen Frankreich eine normale Ernte eingefahren haben soll.
Die Braugersten-Erzeugerpreise zeigen sich nach der Ernte mit 20,70 €/dt deutlich befestigt. Sie liegen rund 2,20 €/dt über dem Vorjahresniveau. Auf Großhandelsebene zeigten sich zuletzt in KW38 die Notierungen in Mannheim (franko Mannheim) mit 25,50 bis 26 €/dt ebenfalls gut 3 €/dt über Vorjahresniveau.