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28.06.2010 | 10:17 | Agrarpreise 

Bauern erwarten leicht steigende Erzeugerpreise

Berlin - Bauernpräsident Gerd Sonnleitner rechnet mit einem leichten Anstieg der Erzeugerpreise für Lebensmittel.

Gerd Sonnleitner
(c) proplanta
«Wir sehen eine vorsichtige Aufwärtsbewegung der Preise für die Bauern», sagte Sonnleitner in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. «Das ist nicht so viel und so schnell, wie wir es bräuchten, aber wir haben eine positive Tendenz. Die Rohstoffpreise machen am Endprodukt über alle Nahrungsmittel hinweg aber nur 25 Prozent aus, so dass sich die Verbraucher keine Sorgen wegen Preissteigerungen machen müssen.» Bei Brot liege der Rohstoffanteil bei unter einem Prozent. Vor allem

Verarbeitungs- und Handelsspannen bestimmen den Produktpreis von Nahrungsmitteln, beeinflusst auch von Energie- oder Transportkosten. «Im Grunde leben die Verbraucher im Paradies», sagte Sonnleitner. Nahrungsmittel machten nur rund 11 Prozent aller Konsumausgaben aus. Trotz höherer Erzeugerpreise erwartet er keinen Einkommenszuwachs.

«Unsere Bauern werden keine Verbesserung bekommen bei den Einkommen, weil die Kosten nach wie vor hoch sind und die Preise erst seit Anfang des Jahres vorsichtig anziehen. Wenn die Erzeugerpreise nochmals 'runtergingen, wäre das existenzgefährdend.» Die Agrarmärkte haben sich nach seinen Angaben insgesamt beruhigt. «Bei Milch ist die Entwicklung erfreulich, und in Teilen des Fleischbereiches auch. Bei Getreide haben wir aber nach wie vor ein extrem niedriges Niveau.»

Die Branche kommt am 1. und 2. Juli zum Deutschen Bauerntag in Berlin zusammen. Dort werden EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos und Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) erwartet. Der Bauernpräsident forderte, dass die EU-Mittel für Landwirte ab 2014 nicht sinken. «Die jetzige Höhe des Agrarbudgets wollen wir unter allen Umständen erhalten.» Sonnleitner verlangt «starke Direktzahlungen» und «gut finanzierte Mittel für Umweltmaßnahmen und ländliche Entwicklung». Auch Krisenhilfen seien nötig. «Uns ist auch wichtig, dass wir für die liberalisierten Agrarmärkte unsere Leitplanken bekommen, wenn Märkte zusammenbrechen.»

Die Kürzungen für Bauern im Rahmen des Sparpakets nannte Sonnleitner «schmerzlich für die deutsche Landwirtschaft». «Andererseits müssen alle ihren Teil dazu beitragen, um den Haushalt wieder ins Lot zu bringen.» Die Fortführung der Hilfen bei der Steuerbelastung von Agrardiesel sei wichtig. «Aber das Problem ist noch nicht gelöst. Wir haben nach wie vor den höchsten Steuersatz in Europa. Wir zahlen immer noch 26 Cent pro Liter, die französischen Berufskollegen nur einen Cent je Liter.» (dpa)
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