Von 2009 auf 2010 sei der Entzug um 27 Prozent auf über 20 Hektar pro Tag hochgeschnellt, rechnete Präsident Gerd
Sonnleitner bei der Versammlung des Bayerischen Bauernverbandes am Montag in Herrsching a. Ammersee (Landkreis Starnberg) vor.
Seit 1970 hätten die Bauern über 500.000 Hektar Nutzfläche im Freistaat verloren. Dies sei die
landwirtschaftliche Nutzfläche von ganz Niederbayern. Hinzu kämen Pläne der EU in Brüssel, wonach die Landwirte von 2014 an sieben Prozent ihrer Ackerfläche stilllegen sollen. Allein in Bayern wären dies mehr als 100.000 Hektar. Der
Bauernverband wollte am Nachmittag Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse
Aigner (CSU) 15.000 Unterschriften gegen den Entzug landwirtschaftlicher Flächen überreichen.
Scharf kritisierte Sonnleitner in diesem Zusammenhang auch die Pläne des Zukunftsrates der Bayerischen Staatsregierung, wonach bis zu zehn Prozent landwirtschaftliche Flächen stillgelegt werden sollen. «Bei dieser Geisteshaltung würde Bayern seine Identität verlieren», sagte Sonnleitner unter dem Beifall der rund 200 Delegierten. Er forderte Ministerpräsident Horst
Seehofer (CSU) auf, «die Vorschläge des Zukunftsrates in der Schublade verschwinden zu lassen». (dpa/lby)