(c) proplanta Er erwarte von Seehofer, «dass er die Position der Milchbauern und ihrer Molkereien gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel politisch stärkt», sagte Sonnleitner der «Saarbrücker Zeitung» (Dienstag). Er rief den Handel dazu auf, für eine Preisanhebung auf breiter Front zu sorgen. Die Discounter hätten die Preise für Milch nach Protesten der Milchbauern angehoben. «Jetzt gilt es, diese Preiserhöhungen auch bei allen anderen Milchprodukten in den Verhandlungen der Molkereien mit dem Lebensmittelhandel durchzusetzen.» Die Milchbauern fordern eine Kraftanstrengung aller Beteiligten.
«Wir müssen alle an einem Strang ziehen, wenn wir etwas erreichen wollen», sagte der Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter, Romuald Schaber, in Freising. Der Bauernverband solle die Forderungen der Milchbauern unterstützen, um durch Strukturänderungen für dauerhaft höhere Preise zu sorgen. Die Molkereien zeigten sich offen. «Wir versperren uns da nicht», sagte der Geschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes, Michael Brandl, der Deutschen Presse-Agentur dpa. Die Unternehmen seien bereits dabei, für eine höhere Auszahlung an die Milchbauern zu sorgen.
Die FDP-Bundestagsfraktion warf Seehofer vor, er habe nach den Protesten der Milchbauern Erfolge verkündet, die es nicht gebe. Bei den Milchbauern mache sich Enttäuschung breit, wenn weniger als die versprochenen zehn Cent bei ihnen ankämen. Nach Angaben der Molkereien werden erst im Juli höhere Erzeugerpreise wirksam.
Seehofer will an diesem Donnerstag mit den Bauern sprechen, um eine Lösung im Streit über Milchpreise zu suchen. Danach sind Gespräche mit Milchindustrie und Handel geplant. Nachdem einige Handelskonzerne die Preiserhöhungen für Milch teilweise zurückgenommen hatten, drohten die Milchbauern mit einem neuen Lieferstopp. (dpa)
|
|