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25.04.2011 | 16:16 | Bierkonsum 

Brauereien bringen weniger Bier an den Mann

Stuttgart - Hohe Energiepreise und steigende Kosten für die Rohstoffe.

Bier
(c) proplanta
Die privaten Brauereien in Baden-Württemberg rechnen mit Preiserhöhungen für den Gerstensaft im laufenden Jahr, wie der Landesvorsitzende des Verbands, Hans Friedrich Kumpf, der Nachrichtenagentur dpa sagte. «Bier wird mit Sicherheit teurer werden.» Die Konzernbrauereien hätten aber keine Preiserhöhungen angekündigt. Immer mehr Braugetreide werde zu Bioenergie verarbeitet. «Das ist ein riesengroßes Problem.»

Der Verbandsvorsitzende erwartet, dass die Preise für inländisches Braugetreide wie Gerste, Weizen, teilweise auch Dinkel und Roggen zur kommenden Ernte im Herbst um bis zu 30 Prozent in die Höhe gehen könnten. «Vor zwei Jahren hatten wir den Höchststand bei den Kosten für Braugetreide.» Im Jahr 2010 seien die Preise wieder etwas gesunken. Außerdem haben die Produzenten des Gerstensaftes mit steigenden Preisen für Strom, Kraftstoffen und Heizöl zu kämpfen. Zur Herstellung von Bier werde sehr viel Energie benötigt.

Neben den Herstellungskosten macht dem Verbandspräsidenten auch der zurückgehende Bierabsatz Sorgen. Er sei 2010 im Südwesten um 5,8 Prozent auf 322.000 Hektoliter gesunken, sagte Kumpf. «Es wird mehr Mineralwasser getrunken. Und junge Leute stehen mehr auf Cocktails oder Mixgetränke.» Außerdem werden nach seinen Beobachtungen Limonaden und Säfte als Durstlöscher immer beliebter. Außerdem sei die Vielfalt des Angebots in diesem Bereich gewachsen. Es gebe viele neue kalorienfreie Getränke, Energydrinks oder Sportgetränke.

Auch bundesweit war 2010 der Durst auf Gerstensaft erneut gesunken. Der Pro-Kopf-Verbrauch betrug 101,8 Liter, wie das Statistischen Bundesamt mitteilte. In Baden-Württemberg gibt es über 160 Private Brauereien. Davon seien 100 in dem Verband organisiert, sagte Kumpf. Der deutsche Biermarkt schrumpfe jährlich um zwei Prozent. In dem härter werdenden Marktumfeld gebe es zwei Trends in der Branche: Entweder das Angebot auf qualitativ hochwertige Biere zu konzentrieren oder sich auf seine Region zu beschränken. Und darin sieht der Verband die Chance für die privaten Brauereien. «Kleinere mittelständische Brauereien haben es einfacher, sich eine Nische zu suchen als die großen Konzernbrauereien.»

Die Branche feierte am 23. April den Tag des Deutschen Bieres. Das ist der Geburtstag des Reinheitsgebots. Es wurde 1516 erlassen. Seitdem darf deutsches Bier nur aus den Zutaten Malz, Hopfen, Wasser und der damals noch nicht bekannten, aber schon verwendeten Bierhefe verwendet werden. (dpa)
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