Dabei unterstrichen sie die Notwendigkeit für die Milcherzeuger, ihre Verhandlungsmacht in der Lebensmittelkette zu konsolidieren, was über eine Bündelung des Angebots mittels der Genossenschaften und Erzeugerorganisationen erreicht werden könnte.
Auf dem Treffen betonte Copa-Präsident Padraig Walshe: „Es bedarf einer neuen ambitionierten EU-Milchpolitik, wenn mal die EU-Milchquotenregelung in 2014/15 ausgelaufen ist. Der Milchsektor stellt EU-weit über 850.000 Betriebe und ist eine bedeutende Beschäftigungsquelle in ländlichen Gebieten. Die
Milchviehhalter haben nichts gegen eine marktorientiertere Politik einzuwenden, vorausgesetzt dass der Markt angemessen funktioniert und die Landwirte einen fairen Wertanteil erzielen können. Dazu sind sie aber angesichts des aktuellen Ungleichgewichts in der Lebensmittelkette nicht in der Lage. Daher müssen sie um eine Stärkung ihrer Verhandlungsmacht innerhalb der Lebensmittelkette bemüht sein, und ein Weg hierzu liefe über eine Bündelung des Angebots durch Entwicklung der Erzeugerorganisationen und Genossenschaften. Im Rahmen der einheitlichen gemeinsamen Marktorganisation bedarf es der Schaffung von mehr Opportunitäten für die Erzeuger, sich zusammenzuschließen, und für die Schlüsselakteure des Sektors, sich zu organisieren und selbst transparente Vereinbarungen untereinander zu schließen.“
„Außerdem kommt unter den Milcherzeugern zunehmend Sorge über die extrem starke Preisvolatilität auf den Milchmärkten auf. Ein Weg zum Schutz der Erzeuger gegen diese wachsenden Risiken der Marktvolatilität kann über die Weiterentwicklung von ausgewogenen und korrekt zwischen den Milchviehhaltern und den Molkereien ausgehandelten vertraglichen Beziehungen laufen. Es bedarf auch einer Verbesserung der Markttransparenz. Allerdings muss Klarheit darüber bestehen, dass ohne Aufrechterhaltung des bestehenden Instrumentariums der Marktverwaltung ein Ausgleich der Auswirkungen extremer Marktvolatilität nicht möglich ist. In dieses Konzept passt nicht das jüngste Vorhaben der
EU-Kommission, die Exporterstattungen für Milcherzeugnisse drastisch zu kürzen. Größte Sorge bereitet uns auch der Gedanke, die Interventionsbestände jetzt wieder auf den Markt zu bringen, da dies aus unserer Sicht viel zu früh ist und Marktstörungen verursachen könnte. Der Milchsektor ist eine gewaltige wirtschaftliche Triebkraft in den ländlichen Gebieten der EU. Aus diesem Grund ist es von ganz entscheidender Bedeutung, dass für die Zukunft eine gemeinsame und starke
Agrarpolitik auf EU-Ebene erhalten bleibt“, betonte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Milch und Milcherzeugnisse“ von
Copa-Cogeca, Henri Brichart. (CDP)