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06.12.2017 | 00:04 | Ressourcenschutz und Tierwohl 
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DBV sieht Landwirtschaft auf gutem Weg

Berlin - „Nach den wirtschaftlichen Krisenjahren wird 2017 wieder investiert, vor allem in die Digitalisierung, den Umweltschutz und in bessere Haltungsbedingungen der Tiere.“

Landwirtschaft in Deutschland
„Landwirtschaft ist auf gutem Weg“ - Rukwied zeigt Fortschritte bei Ressourcenschutz und Tierwohl auf. (c) proplanta
Dies stellte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, anlässlich der Vorstellung des Situationsberichtes 2017/18 fest. Da in der Landwirtschaft Veränderungen langfristige Investitionen verlangten, benötigten die Landwirte stabile rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen.

Die Digitalisierung sei in der Praxis längst angekommen, betonte der Bauernpräsident. In einer Umfrage bezeichneten sich zwei Drittel der Landwirte als kompetent in Fragen der digitalen Technik. „Die Vorteile der digitalen Datenvernetzung liegen im Ackerbau vor allem in verbesserter Bodenbearbeitung und Bestandsführung, einem präziseren und umweltgerechteren Einsatz bei Düngung und Pflanzenschutz.

In der Tierhaltung geht es um die Weiterentwicklung der Haltungsbedingungen, mehr Tierwohl und Tiergesundheit bei reduziertem Arzneimittelaufwand. Mit Digitalisierung können Transparenz und Rückverfolgbarkeit leichter umgesetzt werden, so dass auch ein Nutzen für Verbraucher geschaffen wird“, unterstrich Rukwied.

Das größte Problem für die Landwirte sei jedoch die häufig unzureichende oder fehlende Breitbandverfügbarkeit auf dem Land. Hier sei umgehendes Handeln der neuen Bundesregierung notwendig, sollen die ländlichen Räume nicht weiter abgehängt werden, forderte Rukwied.

Bereits in den letzten Jahren hätten die Landwirte durch die Umsetzung technischer Entwicklungen den Umweltschutz in wichtigen Bereichen weiterentwickelt. So sei die Effizienz der Düngung verbessert worden, also mit verringerter Düngung höhere Erträge erzielt worden.

An weiteren Verbesserungen, auch als Folge der neuen Dünge-Verordnung, werde gearbeitet. Beim Pflanzenschutz konnten durch neue Wirkstoffe und Ausbringungstechniken sowie das Schadschwellenprinzip der Einsatz von Herbiziden seit 1988 halbiert, der von Fungiziden um 15 Prozent reduziert werden.

Auch bei der Weiterentwicklung der Tierhaltung sei die heimische Landwirtschaft auf gutem Weg, erklärte Rukwied. Die 2015 gestartete Initiative Tierwohl belege die große Bereitschaft der Schweine- und Geflügelhalter, die Haltungsbedingungen für ihre Tiere zu verbessern. In der anstehenden zweiten Periode von 2018 bis 2020 werden deutlich mehr Schweinehalter teilnehmen.

70 Prozent mehr Betriebe als 2017 seien registriert, so dass sich insgesamt fast 4.200 Schweinehalter mit über 26 Millionen Tieren – etwa 23 Prozent der in Deutschland gemästeten Schweine – bei der Initiative Tierwohl engagieren. Hinzu kämen 1.000 geflügelhaltende Betriebe.

„Kein anderes Programm hatte oder hat eine so hohe Marktabdeckung erreicht“, stellte Rukwied fest. Ermöglicht werde dies durch den Lebensmitteleinzelhandel, der ab 2018 rund 130 Millionen Euro statt der bisherigen 85 Millionen Euro für erhöhte Aufwendungen und Investitionen der Landwirte zur Verfügung stelle.
dbv
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agricola pro agricolas schrieb am 06.12.2017 12:14 Uhrzustimmen(18) widersprechen(13)
Spitzenwerte, die Rukwied mit Gefolgschaft anlässlich seines aktuellen Situationsberichtes zum Besten geben. Eine Analysis von dato gut 12.000 Betrieben vollzieht dahingehend diese Hochrechnung auf ca. 100.000 Vollerwerbsbetriebe.

Diese erheblich gequälte Zahlenjonglage im Sinne des DBV stellt allerdings eine betriebswirtschaftliche Kosmetik in Reinstform dar.

Was dabei einmal mehr willentlich und wissentlich bewusst außen vor bleibt ist die äußerst ernüchternde Anzahl jener Betriebe, die ihre gewaltigen finanziellen Gräben nicht mehr überwinden konnten.

Eben nur letzterem Umstand ist es geschuldet, dass man nun wiederum eine extrem verlogen dargebotene Wirr-Warr-Euphorie auf unseren Höfen zum Besten geben kann, nachdem die schlechten Betriebe in den vergangenen 2 Jahren still und leise förmlichst weggebrochen sind.

Mich stört die Art und Weise der gnadenlosen Durchleuchtung einer quotalen Anzahl von Betrieben alljärlich wiederkehrend gewaltig, welche eifrig schöngerechnet sodann vollkommen entblößt durch sämtliche Medien geistern mit der Konsequenz, dass das einzelne kleine tumbe Bäuerlein damit nicht nur an den Stammtischen mit einem solchen absurd abstrakten Zahlen- und Datensalat konfrontiert wird.

Von 3 Äckern werden heute 2 davon nicht mehr vom Eigentümer selbst bewirtschaftet. Das Rukwied‘sche Pamphlet trägt insbesondere nachhaltig Sorge dafür, dass man aus den noch gewillten aktiven Bauern herauszusaugen weiß bis an die absoluten Schmerzgrenzen. Der jeweilige Flächeneigentümer ist dabei frohgemut willig bereit zum Teilen - nur eine Frage des WIE!

Unser Statistisches Bundesamt liefert dazu seinerseits die jeweiligen Preisindizes bei Neuverpachtungen, die auch nur eine Richtung vorzugeben wissen. Augenscheinlich gehören die von Rukwied durchleuchteten Betriebe nicht zur Spezies der Neupächter, ansonsten ließen sich bei selbst größtem „Goodwill“ die genannten Erlöse wohl schwerlich reproduzieren, die sowieso nur als durchlaufende Posten in vielen Bauernbilanzen kurzfristig verzeichnet werden dürfen, zumeist nur bis Martini.

Wer innerhalb der LW heute in Gebäude investiert -sei es in Ställe oder Lagerhallen- darf sich gut und gerne umschauen, welche Leistungen er für sein Geld erhält.

Es wäre angebracht, wenn ein DBV-Grande Rukwied sich mit seinem berufsständischen Dauergequake endlich einmal in vornehmer Zurückhaltung üben könnte.

Diejenigen, welche die Verbandsbeiträge entrichten, müssen selbige zunächst auf der Fläche erwirtschaften, bekommen ausschließlich das Ansinnen vermittelt, in vorderster Priorität eine Vielzahl von Flächeneigentümern zufriedenzustellen, die ihren Löwenanteil hiervon vollkommen schmerzbefreit auch einfordern. Somit ist der DBV-Beitrag für die aktuell stetig schwindende Anzahl von Flächenbewirtschaftern in der heutigen Zeit weit eher ein brandgefährliches Invest, das den Bauern zunehmend die Luft zum Atmen raubt.

Dieses moderne Raubrittertum katapultiert uns Bauern brutalst zurück in die Zukunft. - AN der LW wird nach wie vor bestens dank freundlicher Unterstützung der DBV-Lobby verdient, IN der LW lässt man uns schmerzbefreit ignorant weiterhin am langen Arm fast verhungern!!! Blöd aber auch, dass heute nicht mehr Tag für Tag ein weiterer dummer Bauer erwacht, der hier sofort in die Bresche zu springen gedenkt.
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