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30.07.2015 | 21:15 | Russland-Embargo 
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Deutsche Molkereien stehen unter Druck

Berlin - Ein Preissturz sowie das Russland-Embargo machen den deutschen Milchbauern zunehmend zu schaffen - daher schlägt der Bauernverband Alarm.

Milchauszahlungspreis
Russland-Embargo, Konjunkturschwäche in Abnehmerländern und abgestürzte Erzeugerpreise: Die deutschen Molkereien stehen mehrfach unter Druck. Sie sehen auch den Handel in der Pflicht, Preise anzuheben. (c) proplanta
«Der aktuelle Milchauszahlungspreis ist ...nicht kostendeckend», sagte Vizepräsident Udo Folgart am Donnerstag in Berlin. Die Preise müssten dringend deutlich steigen: «Ansonsten werden zahlreiche Milchviehbetriebe in ihrer Existenz gefährdet.

»Folgart rief den Lebensmittelhandel zu einem «Ende der Niedrigpreisstrategie» auf. Nötig seien zudem eine Exportoffensive sowie verbesserte Molkereistrukturen. Außerdem müssten politische Initiativen zur Aufhebung des Russland-Embargos ergriffen werden. Die Zusatzeinnahmen aus der sogenannten Milchquoten-Superabgabe der EU sollten genutzt werden zur Überbrückung der Liquiditätsengpässe, die vor allem im russischen Importembargo begründet liegen.

Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) zeigte sich besorgt über die aktuellen Erzeugerpreise. Eine Preisspirale nach unten helfe niemandem - auch nicht den Konsumenten. «Unsere Milch ist einen guten Preis wert, und die Erzeuger müssen davon leben können», sagte Schmidt. Anfang September werde der EU-Agrarart gegebenenfalls die EU-Kommission um Prüfung von Gegenmaßnahmen bitten.

Im ersten Halbjahr 2015 haben die deutschen Milchbauern dem Verband zufolge knapp ein Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum gemolken. In der EU sei die Milchproduktion in etwa stabil geblieben. Die Erzeugerpreise seien jedoch von 40 Cent je Liter Milch im Januar 2014 auf unter 28 Cent im Juli 2015 abgestürzt.

«Dieser massive Preiseinbruch wurde durch das Russlandembargo sowie durch konjunkturelle Schwächen in für den Export wichtigen Drittländern verursacht», sagte Folgart. Dem Lebensmittelhandel warf er vor, seine Marktmacht auszunutzen.
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Kutusow schrieb am 31.07.2015 10:27 Uhrzustimmen(176) widersprechen(120)
Wenig hilfreich die Aufrufe von Folgart an den Handel! Die verhalten sich nun mal wie Geschäftsleute, wenn von einer Ware genug da ist, sinkt der Preis! Folgart sollte endlich mal seinen Parteikameraden von der SPD Dampf machen, damit die sinnlosen und wie wir hier sehen, für die eigenen Landwirte kontraproduktiven Sanktionen der EU gegen Russland endlich aufgehoben werden! "Besorgt" ist Minister Schmidt und "unsere Milch ist einen guten Preis wert"! Die Sprüche eines Bürokraten, den das alles nicht wirklich interessieren dürfte! Wenn er "besorgt" ist soll er doch zur Merkel gehen oder besser gleich selbst ein Ende der Sanktionen gegen Russland fordern! Dann steigt auch der Milchpreis wieder! So einfach ist das!
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