Wie ein Sprecher des Bündnisses «Milchdialog» am Donnerstag sagte, fuhren etwa 100
Bauern mit mehr als 50 Landmaschinen vor die Tore von drei
Molkereien in Wismar, Upahl (Nordwestmecklenburg) und Waren an der Müritz sowie vor den größten
Schlachtbetrieb im Nordosten in Teterow (Landkreis Rostock). Dort wurden die Losungen «Antworten ungenügend - Nachsitzen!» in Klarsichthüllen oder auf Bettlaken gemalt befestigt und zurückgelassen.
An den Traktoren, die mit Rundumleuchten unterwegs waren, standen Forderungen wie «Faire Marktbedingungen» oder auch «no farmers, no food, no future» (Keine Bauern, kein Essen, keine Zukunft). Die Bauern beklagen seit Wochen unter anderem «ruinöse Milch- und Fleischpreise». Um überhaupt wieder kostendeckend arbeiten zu können, bräuchten sie 15 Cent mehr pro Liter Milch, für den sie derzeit im
Schnitt 30 Cent bekommen. Zudem verlangen sie einen Euro mehr pro Kilogramm Rindfleisch, 50 Cent mehr pro Kilogramm
Schweinefleisch sowie 20 Cent mehr pro Kilogramm Geflügel.
Die Corona-Krise und die Afrikanische
Schweinepest verschärfen diese Preissituation nach Ansicht des Schweriner Agrarministers Till
Backhaus (
SPD) weiter. Die Landwirte hatten den Molkereien, dem
Schlachthof und auch anderen Verarbeitungsbetrieben vor einem Monat ihre Forderungen überreicht und waren mit den Antworten nicht zufrieden. Zuletzt waren mehrere Auslieferungslager großer Handelsketten blockiert worden.
Auf den angrenzenden Bundesstraßen wie der B104, B192 und B108 kam es zeitweise zu kleineren Staus. Dem Bündnis «Milchdialog» gehören unter anderem der Bund Deutscher
Milchviehhalter und die Initiative «Land schafft Verbindung» an.