Der Nationalrat der polnischen Landwirtschaftskammern hat deshalb vorgeschlagen, dass die Europäische Union sich der Sache annimmt.
In einem Brief, der unter anderem an
EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski und an die EU-Ausschüsse der
Bauernverbände (
COPA) und ländlichen Genossenschaften (
COGECA) ging, weist der Rat darauf hin, dass die derzeitige Praxis, alternativ über die Westgrenze der Ukraine Getreide zu transportieren, ungewollt die Märkte der Transitländer destabilisiere, da nicht immer ein Käufer für die Ware vorliege. Gleichzeitig sorge die russische Blockade der Schwarzmeerhäfen dafür, dass die Erzeugerpreise in der Ukraine unter Druck stünden.
Der Rat der Landwirtschaftskammern regt deshalb an, dass die EU ukrainisches Getreide zu einem definierten Preis aufkauft, der beispielsweise bei 90 % des europäischen Niveaus liegen könnte. Dies würde die Preise in den Transitländern stabilisieren, den ukrainischen Landwirten höhere Erlöse ermöglichen und zudem die teils extremen Ausschläge an den internationalen Terminmärkten abmildern. Dadurch würde die EU als Zwischenhändler und global ernstzunehmender Getreideanbieter zugleich auch international mehr ernährungspolitischen Einfluss gewinnen, gibt der Rat zu bedenken. Nach seiner Überzeugung hätte schon die Ankündigung eines solchen Plans einen ausgleichenden Effekt am Weltmarkt.