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05.01.2023 | 16:42 | Verarbeitungskartoffeln 

Eurex-Future nähert sich Laufzeithoch

Leipzig - Mit den Kartoffelpreisen ist es zuletzt am Terminmarkt deutlich aufwärts gegangen.

Verarbeitungskartoffeln
(c) proplanta
An der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig bewegt sich der Kurs des Kontraktes auf Verarbeitungskartoffeln mit Fälligkeit im April 2023 nach einer Rallye im Dezember vergangenen Jahres nun knapp unter der Linie von 30 Euro/dt. Heute Morgen gegen 11.15 Uhr wurde der Future für 28,50 Euro/dt gehandelt. Vor einem Monat lag der Preis noch bei lediglich 24 Euro/dt gelegen. Das bisherige Laufzeithoch war Anfang August 2022 mit 29,90 Euro/dt markiert worden.

Marktfachleute begründen die kräftige Teuerung in den vergangenen vier Wochen vor allem mit der intensiven Nachfrage der belgischen Verarbeiter. Derweil hätten sich die niederländischen Fabriken noch bedeckt gehalten. Von dort sei in Kürze aber mit einem zunehmenden Bedarf zu rechnen. Unterdessen berichtete die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, dass nach den Feiertagen immer mehr Industrieware abgerufen werde. Für den Kassamarkt erwarten die Experten in Bad Kreuznach weiterhin stabile Preise.

Das Agrarhandelsunternehmen Wilhelm Weuthen rechnet für die zweite Januarhälfte mit einer zunehmenden Kartoffelnachfrage der Industrie. Die Verarbeitung in den Fabriken habe zum Jahresbeginn wieder Tempo aufgenommen und laufe nun auf Hochtouren. Derweil verbesserten sich die Vertragskonditionen für 2023 auf ein „historisches Niveau“, so dass der Anbau von Industriekartoffeln in allen Liefersegmenten „sehr attraktiv“ sei.

Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen wies darauf hin, dass die Kartoffelanbauer in dem Bundesland nach den amtlichen Erhebungen im vergangenen Jahr eine insgesamt nur recht schwache Ernte eingefahren hätten. Die betreffende Menge wird auf 1,8 Mio. t taxiert; das wären 6,2 % weniger als 2021.

Allerdings wiesen niederländische Marktexperten darauf hin, dass die Kosten auch im Kartoffelanbau in der neuen Saison deutlich steigen dürften. Nach Berechnungen des niederländischen Ackerbauerverbandes (NAV) beliefen sich die durchschnittlichen Erzeugungskosten 2022 auf Sandboden ohne Beregnung und für die Lieferung vom Feld auf 7.327 Euro/ha. Für 2023 prognostiziert der NAV eine Verteuerung der Produktion um 9,3 % auf 8.005 Euro/ha.
AgE/kk
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