Die Weltgetreideproduktion im laufenden Wirtschaftsjahr beziffern die Londoner Fachleute in ihrem am Donnerstag (28.5.) veröffentlichten Bericht auf 2,220 Mrd t; Ende April waren 6 Mio t mehr ausgewiesen. Als Begründung werden Abschläge für die Maisernte in Brasilien genannt. Außerdem erhöhte der IGC seine Getreideverbrauchsschätzung für 2020/21 um 2 Mio t auf 2,237 Mrd t.
Demnach würden die Endbestände mit voraussichtlich 599 Mio t Getreide um 9 Mio t kleiner ausfallen als bislang erwartet. Ihre Schätzung für den internationalen Getreidehandel hoben die Experten um 5 Mio t auf 420 Mio t an und begründeten dies mit den lebhaften Importen Chinas.
Die globale Getreideernte 2021/22 sieht der IGC nach derzeitigem Stand bei 2,292 Mrd t; zuvor waren 5 Mio t weniger vorhergesagt worden. Außerdem setzten die Fachleute ihre Verbrauchsprognose um etwa 10 Mio t auf 2,297 Mrd t herauf, so dass die Getreidebestände zum Ende der kommenden Saison mit 595 Mio t um fast 15 Mio t geringer als bislang prognostiziert ausfallen sollen; das wäre ein Siebenjahrestief. Seine Voraussage für den internationalen Getreidehandel 2021/22 erhöhte der IGC um 6 Mio t auf 415 Mio t. Als Begründung wurden voraussichtlich umfangreichere Verschiffungen von Weizen, Gerste und Sorghum angeführt.
Derweil zeigte sich der Pariser Terminmarkt hinsichtlich der
Weizenkurse in den vergangenen Tagen recht volatil. Der betreffende Dezemberfuture 2021 prallte am Mittwoch (26.5.) von der psychologisch wichtigen Linie von 200 Euro nach oben ab und wurde am Freitagmorgen gegen 11.00 Uhr für 210 Euro/t gehandelt; das waren 1,50 Euro/t weniger als der Schlusskurs sieben Tage zuvor.
Ähnlich war die Entwicklung beim Matif-Maisfuture mit Fälligkeit im November 2021, der am Mittwoch mit 195,75 Euro/t ein Fünfwochentief markierte. Bis zur Börseneröffnung am Freitag (28.5.) erholte sich Kurs aber auf wieder 204 Euro/t. Allerdings wurde damit der Abrechnungskurs vom vorvergangenen Freitag (21.5.) noch um 5,25 Euro/t verfehlt.