Nach Angaben des Statistikamts
Eurostat vom Mittwoch lagen die
Verbraucherpreise 1,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Das ist der schwächste Anstieg seit Februar 2018, also seit knapp eineinhalb Jahren. Im Juni hatte die Inflationsrate noch 1,3 Prozent betragen. Analysten hatten mit der Entwicklung gerechnet.
Die Kerninflation, die schwankungsanfällige Komponenten wie Energie ausklammert, fiel von 1,1 auf 0,9 Prozent. Dies lag unter den Erwartungen von Analysten, die im Mittel eine Rate von 1,0 Prozent erwartet hatten. Die Kernteuerung gilt als Orientierungsgröße für den Inflationstrend.
Auch die Europäische Zentralbank (EZB) beobachtet die Kerninflation genau. Die EZB ist für stabile Preise zuständig und strebt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an. Wegen der ungewöhnlich schwachen Inflation und der sich abschwächenden Konjunktur prüft die Notenbank derzeit eine weitere Lockerung ihrer bereits sehr expansiven Geldpolitik.
Am deutlichsten verteuerten sich im Juli
Lebensmittel, die im Durchschnitt 2,0 Prozent mehr kosteten als ein Jahr zuvor. Dienstleistungen, zu denen auch Mieten zählen, waren 1,2 Prozent teurer. Energie und Industriegüter verteuerten sich dagegen jeweils mit weniger als ein Prozent unterdurchschnittlich.