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01.03.2015 | 18:07 | Milchwirtschaft 

Intelligente Technik - Halbe Miete für Milchviehhalter

Frankfurt - Milchviehhalter in Deutschland und Europa haben die besten Voraussetzungen, auch in Zukunft auf der Erfolgsspur zu bleiben.

Milchviehbetrieb
Milchviehhalter in Deutschland und Europa haben die besten Voraussetzungen, auch in Zukunft auf der Erfolgsspur zu bleiben. (c) proplanta
Zu dieser positiven Einschätzung gelangten die im VDMA organisierten Hersteller von Futtererntetechnik, Futtermischwagen und Melkanlagen im Rahmen ihrer diesjährigen Wintertagung, die in der vergangenen Woche bei der Firma Lely im niederländischen Maassluis stattfand.

Milcherzeugung mit gewaltigem Zukunftspotential „Es ist schon erstaunlich, wie massiv sich die Milcherzeugung in den vergangenen Jahren professionalisiert hat“, sagte VDMA-Geschäftsführer Dr. Bernd Scherer. Darin liege aus Sicht der Landtechnikindustrie „ein gewaltiges Zukunftspotential für eine marktorientierte Milchproduktion.

“ Dass die im kommenden April nach mehr als 30 Jahren auslaufende Milchquote branchenweit wesentliche Impulse ausstrahlen werde, war sich auch Willem Koops vom niederländischen Dachverband der Milchindustrie ZuiveINL gewiss. Milch aus Europa habe künftig „alle Chancen, sich der globalen Nachfragedynamik ohne staatliche Preis- und Mengenregulierung zu stellen.“ Expertenschätzungen zufolge darf für die kommenden zehn Jahre mit einem kräftigen Wachstum der europäischen Milchproduktion um rund zwölf Millionen Tonnen gerechnet werden.

„Wer in diesem neuen Umfeld erfolgreich bleiben möchte, muss in erster Linie auf Effizienzgewinne setzen“, sagte Koops. „Kluge Prozesse“, verbunden mit „intelligenter Technik“ seien dafür schon die „halbe Miete.“ Jährliches Plus von drei bis vier Prozentpunkten realistisch „Das Quotenende wird uns ein echtes Milchmengenwachstum bescheren“, ergänzte VDMA-Marktexperte Gerd Wiesendorfer. Dieser Schub vollziehe sich zwar „sicher nicht sprunghaft oder auf einen Schlag, aber durchaus merklich.“ Dabei scheint es realistisch zu sein, „ein jährliches Plus von drei bis vier Prozentpunkten anzunehmen“, so Wiesendorfer.

An die maßgeblichen Treiber dieses Wachstums erinnerte Laurens Guelen aus dem Hause Friesland Campina. „Der Milchhunger steigt in erster Linie in Schwellen- und Entwicklungsländern. Wer bedenkt, dass gut 50 Prozent des Weltbevölkerungswachstums der kommenden Dekaden auf fünf Länder verteilt sein werden, weiß wirklich, wo wir ansetzen müssen.“ Indien, China, Indonesien, Pakistan und Nigeria fungieren demnach als Schlüsselmärkte für globale Milchproduzenten.

„Allein in Nigeria werden mehr Säuglinge geboren als in ganz Europa. Dort liegt unsere Zukunft“, so Guelen. Transparenz leben Dass sich langfristiger Erfolg allerdings nicht in ökonomischen Effizienzfragen erschöpfen dürfe, sei eine weitere, ganz wesentliche Wahrheit. „Für uns steht fest, dass wir alle viel stärker als bisher Transparenz leben müssen.“ Treibhausgase zu reduzieren, das Tierwohl zu optimieren und Biodiversität in einer lebenswerten und gepflegten Landschaft zu fördern, hätten als Kernforderungen zu gelten, zumal sie aufs engste mit modernen Prozessen verbunden seien. „Hier setzen Profis an, die unsere Zukunft aktiv mitgestalten möchten.“  (VDMA)
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