Wie der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) in Bonn mitteilte, haben die elf am Meldeverfahren teilnehmenden Unternehmen von Juli bis September dieses Jahres insgesamt 108.615 t Kakao vermahlen; das bedeutet gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal ein Plus von 16,4 %.
Auch das Niveau des dritten Quartals 2019 - also vor der „Corona-Zeit“ - sei damit übertroffen worden, und zwar um 5,1 %. Die Europäische Kakaoorganisation (ECA) in Brüssel meldete für den Zeitraum Juli bis September 2021 ebenfalls einen erneuten, kräftigen Zuwachs bei der Vermahlung. Demnach wurden EU-weit insgesamt 375.811 t Rohkakao verarbeitet; dies entsprach gegenüber dem Vorjahresquartal einem Plus von 8,7 %.
Unterdessen strebt die Europäische Union einen nachhaltigen Kakaosektor ohne Kinderarbeit und Entwaldung und mit existenzsichernden Einkommen für die Kakaobäuerinnen und -bauern an. Nach Angaben des Forums Nachhaltiger Kakao (FNK) fanden seit Anfang 2021 sechs „EU Cocoa Talks“ statt. Nun seien ein konkreter
Aktionsplan und die
Übernahme von Verantwortung bei allen Akteuren erforderlich.
Die FNK-Vorsitzende Merit Buama betonte im Rahmen der Allgemeinen Nahrungs- und Genussmittelausstellung (
Anuga) am Montag (11.10.) in Köln, dass der Erfolg aller Bemühungen für einen nachhaltigen Kakaosektor auch von der Entwicklung starker und professioneller Erzeugerorganisationen abhänge. Dafür müsse das wirtschaftliche und politische Umfeld geschaffen werden.
Der Geschäftsführer der Initiative Cacao Côte d’Ivoire - Ghana, Alex Assanvo, forderte einen Systemwechsel hin zu einer nachhaltigen Kakaoproduktion. Dieses Ziel sei mit „business as usual“ nicht zu erreichen, stellte er klar. Dirk Schattschneider, der Leiter der Unterabteilung für nachhaltige Lieferketten im Bundesentwicklungsministerium, forderte eine noch engere politischere Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsländern und der EU. Die Entwicklungszusammenarbeit mit den kakaoproduzierenden Ländern müsse kohärent erfolgen, betonte Schattschneider.