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17.10.2021 | 12:29 | Weinbau 2021 

Italienische Weinlese neun Prozent unter Vorjahresniveau

Rom - Kurz vor Abschluss der Weinlese in Italien ist jetzt eine erste Bilanz gezogen worden.

Weinlese in Italien 2021
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(c) proplanta
So wird das Aufkommen nach der Schätzung des dem Landwirtschaftsministerium zugeordneten Instituts für Markforschung und Marktinformation (ISMEA) mit 44,57 Mio hl um 9 % unter dem Niveau von 2020 bleiben.

„Angesichts der wiederholten außergewöhnlichen klimatischen Ereignisse in diesem Jahr rechneten wir mit einem Rückgang zwischen 9 % und 10 % und dieser hat sich bestätigt“, erklärte der Vorsitzende des Verbandes der Önologen (Assoenologi), Riccardo Cotarella. Dabei war die Entwicklung regional sehr unterschiedlich.

Die relativ stärksten Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr meldeten die Toskana mit 25 % auf 1,65 Mio hl, die Lombardei mit 20 % auf 1,23 Mio hl sowie Abruzzen mit 18 % auf 2,88 Mio hl. Nur die Winzer in den süditalienischen Regionen Kampanien, Kalabrien und Sizilien können sich über Zuwächse freuen. Für das Schwergewicht Sizilien wird dabei eine Steigerung der Weinerzeugung um 9 % auf 3,99 Mio hl ausgewiesen. Indes profitieren alle Weinbauer von höheren Preisen.

Die Erlöse für Trauben für den Prosecco und Chardonnay sind um 20 % höher als vor Jahresfrist. Barbera-Trauben aus dem Piemont verteuerten sich um fast 30 % und die für den Morellino di Scansano sogar um 35 %.

Ungeachtet der wachsenden Risiken, die der Klimawandel mit sich bringt, hat die Sparte bei Investoren an Attraktivität gewonnen. So hat sich der Private Equity Fund der Pesenti-Gruppe in nur drei Monaten ein Weinbaugebiet im Gesamtwert von 350 Mio Euro angeschafft. Und Italian Wine Brands (IWB), eine an der Mailänder Börse gelistete Unternehmensgruppe, hat sich die im Veneto ansässige Enoitalia einverleibt.

Der Wert der Weingüter im IWB-Portfolio beläuft sich jetzt auf schätzungsweise rund 400 Mio Euro, womit das Unternehmen die größte italienische Weingruppe in privater Hand darstellt. Aber auch kleinere und besonders renommierte Weinhersteller greifen zu, so zum Beispiel die Kellerei Marchesi Antinori, die im Veneto die Mehrheit an der prestigevollen Kellerei Jermann übernommen hat. Dabei handelt es sich um 170 ha Rebfläche, auf denen ausgezeichnete Prädikatsweißweine erzeugt werden.

Branchenkenner gehen auch davon aus, dass in Kürze so manche Genossenschaft, allen voran die in der Emilia-Romagna ansässige Terre Cevico, den Zusammenschluss mit einer anderen ankündigen wird.
AgE
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