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09.04.2023 | 10:06 | Biolebensmittel 

Marktanteil der Schweizer Biobranche erneut gewachsen

Bern - Trotz gestiegener Lebenshaltungskosten und einer gedämpften Stimmung wegen des Ukraine-Krieges und der Energiekrise haben die Verbraucher in der Schweiz im vergangenen Jahr oft zu Bioprodukten gegriffen.

Biolebensmittel Schweiz
(c) proplanta
Nach Angaben von Bio Suisse wurde in diesem Segment ein Gesamtumsatz von 3,8 Mrd. sfr (3,78 Mrd. Euro) erzielt; das waren lediglich 200 Mio. sfr (199 Mio. Euro) oder rund 5 % weniger als 2021. Der Marktanteil der Biobranche lag 2022 dennoch höher, und zwar bei 11,2 %, nach 10,9 % im Vorjahr.

Bio Suisse erklärt den Umsatzrückgang mit dem Wegfall der coronabedingten Sondereffekte, die 2021 noch zu einem starken Anstieg der Einkäufe von Biolebensmitteln geführt hätten. 2019, also noch vor der Corona-Pandemie, habe der Branchenumsatz bei 3,2 Mrd. sfr (3,18 Mrd. Euro) gelegen. Mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 200 Mio. sfr (199 Mio. Euro) folge die Umsatzkurve seitdem einem langfristigen Positivtrend. „Bio wächst kontinuierlich weiter“, freute sich Verbandspräsident Urs Brändli am Dienstag (4.4) auf der Jahrespressekonferenz. Ihm zufolge gab jeder Schweizer 2022 im Mittel rund 439 sfr (437 Euro) für Biolebensmittel aus; damit lag der Durchschnittswert allerdings unter dem Niveau von 2020.

Die Entwicklung in den Handelskanälen war laut Bio Suisse 2022 uneinheitlich. Während Bio-Marktführer Coop einen Rückgang um 3,6 % verzeichnete, konnte Migros das Bio-Wachstum mit einem Plus von 0,9 % moderat fortsetzen. Die größten Einbußen mussten der Bio-Fachhandel und die Direktvermarktung verkraften; dort sanken die Umsätze um 14,5 % beziehungsweise 16,5 %. Bei den Discountern gab es unterschiedliche Entwicklungen.

Unter dem Strich lag hier der Bio-Umsatz über dem Niveau von 2019. Bio Suisse zufolge arbeiten aktuell rund 7.560 Landwirtschaftsbetriebe nach den Verbandsrichtlinien. Die Biofläche umfasst insgesamt 187.090 ha und ist im Vergleich zu 2022 nochmals um 10.030 ha erweitert worden. Mittlerweile trügen landesweit 17,3 % der Bauernhöfe die Bio Suisse-Knospe, hob der Dachverband hervor. Mit netto 57 zusätzlichen Betrieben habe der jetzt verzeichnete Zuwachs deutlich über dem Niveau des Vorjahres gelegen. Erstmals seit mehreren Jahren würden wieder aktiv Produzenten gesucht, die an der Umstellung auf Bio interessiert seien. Vor allem Ackerkulturen seien sehr gefragt.

Umrechnungskurs: 1 sfr = 0,9949 Euro
AgE
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