Die Landesvereinigung der
Milchwirtschaft NRW berichtete am Mittwoch von niedrigeren Butterpreisen. Dieses Produkt hatte im vergangenen Jahr kräftige Preiserhöhungen quer durch die Kühlregale der Supermarkte ausgelöst.
Die Auszahlungspreise der
Molkereien an die Landwirte hätten bereits zu bröckeln begonnen von zuletzt etwa 38/39 Cent je Liter
Rohmilch in Richtung 34/35 Cent.
Die
Milchproduktion in Nordrhein-Westfalen stieg den Angaben zufolge in den vergangenen drei Monaten auf eine Rekordhöhe. Die
Bauern könnten auf eine gute
Futterernte zurückgreifen und auch das zuletzt hohe Erlösniveau spiele dabei eine Rolle, sagte der Geschäftsführer der LV Milch NRW, Rudolf Schmidt, in Krefeld.
Die Landwirte würden aber auch auf die Signale des Marktes reagieren. So stagnierte die Zahl der Milchkühe in NRW 2017 bei rund 418.000 Tieren. Die Zahl der
Milchkuhhalter ging um 5,4 Prozent auf knapp 5.900 zurück. Bei
Trinkmilch und vielen weiteren Produkten laufen die Halbjahrslieferverträge mit dem Handel bis Ende April. Bei anderen Produkten wie Butter kann es monatlich zu Preisänderungen kommen.
Auch große Molkereien versuchen bereits, gegenzusteuern. «Wir sehen die Marktsignale. Durch die steigenden Mengen kommen wir in eine Negativspirale ohne zu wissen, wo es hingeht», sagte Hans Stöcker, Vorstandsmitglied von FrieslandCampina.
Die
Molkereigenossenschaft habe ein Konzept in der Schublade, nach dem Mitglieder für zusätzliche Milchanlieferungen nur ein Zehntel der Vergütung bekommen würden. Das einzubehaltende Geld würde Mitgliedern zu Gute kommen, die weniger anliefern. Diese Sofortmaßnahme könnte kurzfristig aktiviert werden und würde dann sechs Monate gelten.