6.000 ha
Flächenverluste hatte das Land nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes im
Jahr 2009 zu verkraften. Nach wie vor nahezu ungebremst ist der
Flächenverbrauch für Siedlungs- und Verkehrsflächen in Höhe von zehn ha am Tag.
Er summiert sich damit übers Jahr auf 3.650 ha und macht mehr als 60 Höfen das
wichtigste Produktionsmittel streitig, den Boden. Hinzu kommen aus
landwirtschaftlicher Sicht weitere Flächenverluste in Form von Ausgleichs- und
Ersatzmaßnahmen oder Kompensationsflächen für den Naturschutz. In der Summe
ergaben sich damit 2009 insgesamt mehr als 6.000 ha. Das
Landvolk Niedersachsen
setzt sich seit Jahren für einen sparsameren Umgang mit der wichtigen Ressource
Boden ein.
Erste Erfolge zeichnen sich nach mehr als vierjähriger Diskussionsphase jetzt
ab. Das Umdenken beginnt dabei offenbar von unten, denn Kommunalpolitiker
erkennen mittlerweile, dass die Neubaugebiete an Ortsrandlage nicht mehr
zukunftsträchtig sein können. So prognostizieren Wissenschaftler mit Blick auf
den demografischen Wandel einen verstärkten Leerstand in den alten gewachsenen
Ortskernen, nicht nur Regionen wie Südniedersachsen oder der Nordwesten des
Landes, weitab der Ballungszentren sind von dieser Entwicklung besonders
betroffen. Die Politik könnte steuernd eingreifen und beispielsweise Zuschüsse
zu Abbruch- und Umsiedlungskosten für leer stehende Immobilien in den
Ortskernen anbieten. Absätze dazu diskutierte jetzt ein Expertenforum in
Hannover unter dem Thema „Zukunft Fläche“. Als positives Beispiel wurde hier
die Samtgemeinde Barnstorf im Landkreis Diepholz genannt, wo auf Betreiben der
Bevölkerung ein leer stehendes Kasernengebäude umgewidmet wurde. Die
Zurückhaltung bei der Ausweisung neuer Baugebiete würde sich nach Angaben des
Landvolkes für die Landwirte gleich doppelt positiv auswirken: Ihnen geht
weniger Fläche für das Baugebiet verloren, und es fallen keine zusätzlichen
Kompensationsflächen an! (LPD)