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26.03.2023 | 07:33 | Milchmarkt 

Päckchenbutter gut gefragt

Bonn - Das laufende Ostergeschäft hat in der vergangenen Woche den Herstellern von Päckchenbutter gute Vermarktungsmöglichkeiten beschert.

Butterpreis März 2023
Niedrigere Verbraucherpreise und das Ostergeschäft verstärken die Nachfrage für Päckchenbutter - Amtliche Käsenotierungen weitgehend stabil. (c) proplanta
Die wieder preiswerter gewordene Butter wird mit Blick auf die Feiertage von den Verbrauchern gut nachgefragt, entsprechenden Bestellbedarf gab es bei den Handelsketten. Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI), die auf Haushaltspaneldaten der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) fußen, nahm die Einkaufsmenge der Privathaushalte an Butter im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,8 % zu. Anfang Februar war der Ladenpreis für das 250-g-Päckchen der Eigenmarken von 1,99 Euro auf 1,59 Euro gesenkt worden, und mittlerweile liegt er bei 1,49 Euro. Zudem gab es zahlreiche Werbe- und Angebotsaktionen, was den Absatz belebte.

Trotz der aktuell guten Nachfrage blieb die amtliche Notierung für Päckchenbutter an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten am Mittwoch (22.3.) mit 4,98 Euro/kg bis 5,16 Euro/kg unverändert. Grund waren die bestehenden Kontraktbindungen. Ebenfalls stabil blieb die Blockbutternotierung sowie weitgehend auch die amtlichen Preisfeststellungen für Hart- und Schnittkäse. Die Käsenachfrage wurde von der Kemptener Börse als gut beschrieben. Das galt auch für Auslandskunden, da in Südeuropa Bestände für die Urlaubssaison aufgebaut werden.

Ramadan bremst Pulverexporte

Schwächer tendierte hingegen der Pulvermarkt. Laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) hat das Kaufinteresse für Magermilchpulver nachgelassen. Im EU-Binnenmarkt scheint der Bedarf für das zweite Quartal 2023 weitgehend gedeckt. Am Weltmarkt führte der am 23. März begonnene Ramadan in mehreren Importländern für verhaltene Neubestellungen; zudem fehlten auch in Asien größere Nachfrageimpulse.

Laut der Kemptener Börse wurde Magermilchpulver in Lebensmittelqualität vergangene Woche mit einem Abschlag von 5 Cent auf 2,48 Euro/kg bis 2,68 Euro/kg gehandelt. Futtermittelware verbilligte sich um rund 3 Cent auf 2,22 Euro/kg bis 2,27 Euro/kg. Bei Vollmilchpulver verlief der Markt uneinheitlich, was in eine erweiterte Preisspanne mündete. Diese wurde von der Kemptener Börse am unteren Ende um 3 Cent auf 3,44 Euro/kg nach unten korrigiert, stieg am oberen Ende jedoch um 3 Cent auf 3,58 Euro/kg. Der Börse zufolge konnten am deutschen Markt höhere Preise erzielt werden als im europäischen Ausland.

Preise für Cheddar im freien Fall

An der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) wurden bei der Auktion am Dienstag (21.3.) alle Standardmilchprodukte mit Abschlägen gehandelt. Der zusammenfassende Preisindex gab das dritte Mal in Folge nach; das Minus gegenüber der Handelsrunde vor zwei Wochen belief sich auf 2,6 %. Im Vorjahresvergleich, das Frühjahr 2022 war eine Hochpreisphase, betrug der Rückgang 35,9 %.

Größter Verlierer bei der jüngsten Versteigerung war Cheddarkäse. Im Mittel aller Lieferkontrakte brachen die Verkaufspreise hierfür gegenüber Anfang März um 10,2 % auf 4.052 $/t (3 781 Euro) ein. Bei der vorherigen Auktion war für Cheddar bereits ein Minus von 11,3 % verzeichnet worden; innerhalb eines Monats ist somit eine Preiskorrektur um mehr als 1.000 $ (933 Euro) erfolgt.

Die Anbieter von Magermilchpulver, Arla und Fonterra, mussten an der GDT ebenfalls Erlöseinbußen hinnehmen. Der durchschnittliche Kontraktpreis für dieses Produkt sank gegenüber Anfang März um 3,5 % auf 2.648 $/t (2.471 Euro); das war das niedrigste Niveau seit August 2020. Zudem gaben die Preise für Vollmilchpulver im Vergleich zur vorherigen Handelsrunde um 1,5 % und für Butter um 3,0 % nach. Wasserfreies Milchfett verbilligte sich um 3,8 %.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,9331 Euro
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Großhandelspreise für Milchprodukte in Deutschland
AgE
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