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11.02.2022 | 03:13 | Schweinestau 

Personalmangel in Großbritannien führt zu Keulung Zehntausender Schweine

London / York - Wegen eines akuten Metzgermangels sind nach Angaben der Fleischbranche in Großbritannien Zehntausende Schweine gekeult worden.

Schweinefleischerzeugung
Zehntausende Schweine in Großbritannien wegen Personalmangel gekeult. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Der National Pig Association zufolge, die am Donnerstag im britischen Landwirtschaftsministerium an einem Krisentreffen teilnahm, sollen schon mindestens 35.000 gesunde Tiere getötet worden sein, da sie wegen eines riesigen Rückstaus in den Schlachthöfen nicht wie geplant geschlachtet und verarbeitet werden konnten. Es wird geschätzt, dass der Rückstau bis Ende des Frühjahrs auf mehr als 200.000 Schweine anwachsen könnte.

Rund 40 unabhängige fleischverarbeitende Betriebe haben der National Pig Association zufolge bereits die Branche verlassen. In der Stadt York versammelten sich am Donnerstag Schweinebauern aus ganz Großbritannien, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.

Die Bäuerin Kate Morgan aus der Grafschaft East Yorkshire sagte der Nachrichtenagentur PA: «Wir haben einfach keinen Platz mehr. Finanziell, emotional und mental sind wir in der Branche im schlechtesten Zustand jemals. Das zerstört Existenzen.»

Schon im vergangenen Jahr hatte der Personalmangel in der Fleischindustrie für Probleme gesorgt. Wie auch in etlichen anderen Sektoren waren vor dem Brexit viele Arbeitskräfte aus EU-Ländern in der Branche tätig. Während der Pandemie sind viele in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Nach dem Ende der Freizügigkeit ist es heute aufwendig und teuer, als EU-Bürger eine Arbeitserlaubnis in Großbritannien zu bekommen.

Die National Pig Association fordert die britische Regierung daher auf, den Weg in die Branche für qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland zu vereinfachen, spezielle Visa bereitzustellen und etwa die Anforderungen an Englisch-Kenntnisse zu senken. Außerdem hofft der Sektor auf finanzielle staatliche Unterstützung für besonders stark betroffene Betriebe.
dpa
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