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09.12.2020 | 16:14 | FAO-Preisindex 

Pflanzenölindex auf Mehrjahreshoch

Berlin - Der Pflanzenölindex der FAO hat im November den höchsten Stand seit April 2014 erreicht. Getrieben wurde er von den festen Preisen für alle wichtigen Pflanzenöle, vor allem Palmöl.

FAO Pflanzenölindex
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Pflanzenölindex der FAO erreicht im November 2020 den höchsten Stand seit 2014. (c) UFOP
Der FAO-Preisindex für Pflanzenöl, der die Preisentwicklung der zehn für den Welthandel, bedeutendsten Pflanzenöle abbildet, lag im November im Durchschnitt bei 121,9 Punkten. Das entspricht einem deutlichen Zuwachs von 15,4 Punkten oder 14,5 % gegenüber dem Vormonat und markiert den höchsten Stand seit März 2014. Unterstützung kam vor allem von den gestiegenen Palmölpreisen. Aber auch die Soja-, Raps- und Sonnenblumenölpreise haben sich im November befestigt.

Nach Recherchen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) stiegen die internationalen Palmölnotierungen den sechsten Monat in Folge. Grund dafür war der starke Rückgang der weltweiten Lagerbestände als Folge einer unterdurchschnittlichen Produktion in den wichtigsten Erzeugerländern bei gleichzeitig lebhafter globaler Nachfrage. Die Preise für Sojaöl zogen angesichts der gedämpften Exportverfügbarkeit in Südamerika und des regen Kaufinteresses, insbesondere aus Indien, an. Ebenso stiegen die Preise für Raps- und Sonnenblumenöl bei begrenztem Angebot weiter. Sämtliche Pflanzenölpreise profitierten zusätzlich von der Befestigung der internationalen Mineralölnotierungen.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) bewertet den Anstieg mit Blick auf die Erzeugereinkommen und dem Niveau früherer Jahre als zwingend notwendig. Denn nur mit ausreichend hohen Erzeugerpreisen könnten steigende Produktionskosten und ertragsreduzierende ordnungsrechtliche Auflagen kompensiert werden. Die UFOP unterstreicht diese Feststellung mit Nachdruck in Bezug auf die aktuellen Überlegungen der EU-Kommission zur Biodiversitäts- und zur Farm to Fork-Strategie.

Der Verband mahnt eine Gesamtstrategie an, mit der mögliche negative Folgen auf die landwirtschaftlichen Einkommen in den Blick genommen und überkompensiert werden müssten. Gerade die angekündigte Farm to Fork-Strategie müsse an einer positiven Erzeugerpreisentwicklung ablesbar sein. Im Ackerbau suchten die Landwirte nach Alternativen zur Erweiterung der Fruchtfolgesysteme. Die UFOP wolle diesen Prozess aktiv mitgestalten und verweist auf die vom Verband im vergangenen Jahr verabschiedete „10 + 10“-Strategie.
UFOP
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