Milcherzeuger erhielten in 2013 17,8 % mehr für die Rohmilch als
im Vorjahr. (c) proplanta
Nach vorläufigen Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zahlten die Molkereien für eine Standardmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 %Eiweiß im Bundesdurchschnitt 37,69 Euro/100 kg; das waren 5,70 Euro oder 17,8 % mehr als im Vorjahr. Soviel Geld haben die Erzeuger für ihren Rohstoff seit der Wiedervereinigung nicht mehr erhalten.
Der stärkste Anstieg derAuszahlungsleistung war 2013 in Nordrhein-Westfalen zu verzeichnen; dort kletterte der Milchpreis im Vergleich zum Vorjahr um fast 25 % auf 39,21 Euro/100kg. Dies war zugleich das höchste Niveau bundesweit.
Mit einem Plus von 22 % auf 38,51 Euro/100 kg erlösten auch die Milchbauern in Schleswig-Holstein überdurchschnittlich viel für ihre Milch. Der geringste Zuwachs erfolgte mit 13,8 % auf 37,84 Euro/100 kg in Bayern, doch hatten die dort ansässigen Milchverarbeiter im Vorjahr mit 33,26 Euro/100 kg deutschlandweit den höchsten Preis bezahlt.
Die regional unterschiedlichen Entwicklungen resultieren nach Angaben des Verbandes der Milcherzeuger Bayern (VMB) aus den differierenden Verwertungsschwerpunkten der Molkereien. Besonders profitiert hätten im vergangenen Jahr aufgrund der Marktentwicklung Molkereien mit einem hohen Produktionsanteil von Butter und Magermilchpulver sowie Unternehmen, die stark im Exportgeschäft engagiert gewesen seien.
Die Daten der BLE zeigen aber auch, dass sich Milchpreisunterschiede einebnen können. Wichen im vergangenen Jahr die Auszahlungspreise der Molkereien in West und Ost imMittel noch um 0,56 Cent/kg voneinander ab, war 2013 nur noch ein Unterschied von 0,03 Cent/kg gegeben.
Trotz des deutlichen Anstiegs der Rohmilchpreise darf nicht übersehen werden, dass die Erzeuger seit Jahren auch mit steigenden Produktionskosten zu kämpfen haben. Berechnungen des European Milk Boards (EMB) zufolge deckte das Milchgeld im Oktober 2013 im Schnitt nur rund 95 % der gesamten Kosten der Milcherzeugung ab. Von einem „weißen Gold“ kann also nicht die Rede sein. (AgE)