Wie die amerikanische Exportorganisation für Fleisch (USMEF) mitteilte, nahm die Ausfuhrmenge einschließlich Verarbeitungsfleisch im Vergleich zu 2020 um 14,7 % auf 1,44 Mio. t zu.
Aufgrund der gestiegenen Preise am Weltrindfleischmarkt und dem höheren Anteil an teuren Teilstücken schnellten die Ausfuhrerlöse um 38,3 % auf 10,58 Mrd. $ (9,35 Mrd. Euro) nach oben. Damit wurden die bisherigen Rekorde bei Menge und Wert aus dem Jahr 2018 klar übertroffen.
„Die Exportergebnisse bei Rindfleisch sind wirklich bemerkenswert, insbesondere vor dem Hintergrund der coronabedingten Hindernisse im globalen Foodservice-Sektor und aller angebotsseitigen und logistischen Herausforderungen, mit denen die US-Industrie konfrontiert war“, erklärte USMEF-Präsident Dan Halstrom.
Die großen asiatischen Märkte seien für einen Großteil des Wachstums verantwortlich, aber es habe einer breiten globalen Nachfrage bedurft, um diese beeindruckenden Rekorde zu erzielen. Die Erfolgsgeschichte sei nicht nur dem größeren Absatz in Korea, Japan und China zu verdanken, sondern auch den Zugewinnen in Mittel- und Südamerika, dem Mittleren Osten oder Südostasien.
Den stärksten Anstieg der US-Rindfleischexporte gab es indes mit China, wo die Absatzmenge nach Handelserleichterungen um 148.000 t oder 346 % auf 190.800 t anschwoll. Dies spülte den US-Anbietern 1,59 Mrd. $ (1,41 Mrd. Euro) in die Kassen, gut fünfmal so viel wie im Vorjahr.
Ein kleiner Wermutstropfen war jedoch, dass die Ausfuhren nach Hongkong spürbar rückläufig waren; sie nahmen um 41,8 % auf 50.020 t ab. Möglichweise gelangte ein Teil der zuvor in die ehemalige Kronkolonie gelieferten Ware nun direkt in die Volksrepublik.
Höchste Einnahmen in SüdkoreaBezogen auf die Menge blieb Japan wichtigster Rindfleischkunde der USA, wohin die Lieferungen um 4,8 % auf 320.740 t zulegten; die dazugehörigen Ausfuhrerlöse nahmen mit 22,2 % auf fast 2,38 Mrd. $ (2,10 Mrd. Euro) noch deutlicher zu.
Besorgt sind die Exporteure laut USMEF jedoch, dass auch in diesem Jahr wieder die japanische Schutzklausel greift und temporär höhere Einfuhrzölle erhoben werden. Die höchsten Exporterlöse wurden bei der Rindfleischausfuhr nach Südkorea erzielt; diese stiegen um 38,4 % auf gut 2,38 Mrd. $ (2,11 Mrd. Euro). Noch nie wurde in einem Land ein höherer Exportwert erreicht. Die betreffende Liefermenge nahm um 13,8 % auf 280.140 t zu, ebenfalls ein neuer Rekord.
Dem Verband zufolge profitierte US-Rindfleisch bei gestiegener Nachfrage in traditionellen Einzelhandelsgeschäften und auf E-Commerce-Plattformen von der schrittweisen Abschaffung der koreanischen Einfuhrzölle im Rahmen des Freihandelsabkommens. Verbessert hat sich auch wieder die Absatzsituation in Mexiko, wohin viel Verarbeitungsfleisch geliefert wird.
Das Plus bei den Ausfuhren von insgesamt 4,0 % auf 200.630 t reichte aber nicht aus, um das Vor-Covid-Niveau wieder herzustellen. Im laufenden Jahr dürfte es für die US-Rindfleischexporteure jedoch schwer werden, den Ausfuhrrekord zu wiederholen. Schätzungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) zufolge soll bei abnehmenden
Tierbestand die US-Rindfleischerzeugung gegenüber 2021 um 2,8 % auf 12,32 Mio. t sinken und die Exporte um rund 5 % geringer ausfallen.
Mexiko wichtigster SchweinefleischkundeBei
Schweinefleisch haben die USA 2021 mit 2,92 Mio. t das vorjährige Ausfuhrrekordergebnis nur um 1,8 % verfehlt. Ein Anstieg um 5,1 % auf 8,11 Mrd. $ (7,17 Mrd. Euro) brachte jedoch einen historischen Spitzenwert bei den Exporterlösen.
Der Mengenrückgang beim Drittlandsabsatz resultierte zum einen aus der erstmals seit Jahren wieder um 2,2 % auf 12,56 Mio. t gesunkenen US-Schweinefleischerzeugung, zum anderen aus der Kaufzurückhaltung des vormals wichtigsten Kunden China. „Wir wussten, dass es eine gewaltige Aufgabe sein würde, das Rekordniveau der Schweinefleischexporte von 2020 zu erreichen, weil sich Chinas
Schweinebestand erholt und dort die heimische
Schweinefleischproduktion steigt", erklärte Halstrom.
Aber die USA seien weniger abhängig von China als andere große Schweinefleischexporteure, und das spiegle sich im guten Gesamtergebnis der Ausfuhren für 2021 wider. Laut USMEF brachen die Schweinefleischexporte nach China einschließlich Hongkong gegenüber dem hohen Vorjahresniveau um rund 301.000 t oder 29,1 % auf 734.620 t ein.
Ähnlich stark war der Verlust bei den Ausfuhrerlösen mit 26,7 % auf knapp 1,74 Mrd. $ (1,54 Mrd. Euro), womit die Volksrepublik aber wertmäßig weiter die Tabelle der wichtigsten Destinationen anführte. Bei der Menge gelangte Mexiko mit einem Absatzplus von 27,1 % auf 874.590 t zurück auf die Position des wichtigsten Abnehmers. Zuwächse im deutlich zweistelligen Prozentbereich verzeichneten die US-Schweinefleischexporteure zudem in Süd- und Zentralamerika, in den ASEAN-Staaten und der Karibik.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8837 Euro